Die Internetverbindung ist tot und das Telefon nur teilweise benutzbar. Und das seit sechs Wochen. „Seitdem sind wir im ständigen Kontakt mit dem Kundenservice der Telekom“, beklagt sich die Feldhausenerin Jutta Conrady. Auch ihren Nachbarn geht es nicht anders. Eine Folge der Neuverkabelung, die die Telekom seit März in ganz Kirchhellen durchführt?

Ende April fing es mit zeitweiligen Aussetzern des Internets an. Ab Mai funktionierte dann gar nichts mehr. „Seitdem haben wir kein Internet“, bestätigen Gerlinde Lindemann und Hans-Peter Mentrop aus der Nachbarschaft. „Auch unser Telefon funktionierte nicht.“ Als sie als Kunden der Telekom sich an den Kundenservice wandten, konnten die Mitarbeiter zunächst Abhilfe schaffen. „Ein Kabel war gerissen“, erinnert sich Mentrop. Danach hatten die Feldhausener für drei Wochen ihre Festnetzverbindung zurück, bis es wieder Störungen gab. Als sie erneut Kontakt mit dem Kundenservice aufnahmen, sollte ein Techniker nach Feldhausen kommen, um den Schaden vor Ort zu beheben. „Ich war den ganzen Tag zu Hause, aber keiner kam“, sagt Mentrop. „In letzter Zeit habe ich ständig mit den Mitarbeitern der Hotline telefoniert, aber nichts passierte.“ Schließlich wurde ihm mitgeteilt, es handele sich um ein größeres Problem, das ein Techniker nicht lösen könne. Jetzt warte er immer noch auf eine Reaktion der Telekom. Conrady machte ähnliche Erfahrungen. „Fünf Termine habe ich mit Technikern der Telekom ausgemacht, aber nur zweimal ist jemand gekommen“, sagt sie. Jetzt funktioniert das Internet in ihrem Haus wieder, über das Telefon kann sie immer noch keine Anrufe empfangen. Einer der Techniker sagte ihr, es seien etwa 20 Haushalte von ähnlichen Störungen betroffen. „Offenbar aber nur die Telekomkunden“, sagt Lindemann. Jutta Conrady bekam die Rechnungen für das unbenutzte Internet und Telefon von der Telekom erstattet.

Volker Dürholz und Frank Neiling, die Leiter des Projekts von der Telekom, äußerten sich auf Nachfrage der WAZ zu den Störungen. „Vor fünf Wochen gab es eine Hauptkabelstörung“, sagt Dürholz. „Die hat nichts mit den derzeitigen Baumaßnahmen zu tun und wurde letztes Wochenende behoben.“ Die Bergsenkungen in Kirchhellen stellten Herausforderungen an die Telekom, schon vor der Neuverkabelung. Die Leiter des Bauprojektes können sich das Verhalten des Kundenservice nicht erklären. „Wenn ein Techniker mit den Kunden einen Termin vereinbart, hält er den ein“, sagt Neiling. „Es sei denn, der Kunde ist nicht erreichbar, dann wird ein Kärtchen im Briefkasten hinterlassen.“