Das Projekt der Neuverkabelung Kirchhellens feiert Bergfest. Seit März arbeitet die Deutsche Telekom daran, alle Haushalte mit der Vorwahl 02045 mit einer schnelleren Internetverbindung zu versorgen. Davon profitieren die Kunden allerdings erst ab Mitte November.

„Es läuft alles planmäßig, es gibt bis jetzt keine Verzögerungen“, sagt Frank Neiling, Beauftragter für den Breitbandausbau bei der Telekom. „Anfang August sollen die Bautätigkeiten abgeschlossen sein, danach wird die Technik programmiert“, informiert Diplomingenieur Volker Dürholz, der für die Technik verantwortlich ist. „Bis jetzt wurden bereits 30 von 46 geplanten Schaltgehäusen auf- beziehungsweise umgebaut.“

Für alle Haushalte soll die Neuverkabelung, bei der über 38 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden, Vorteile einbringen. Doch nur wer in einem Umkreis von bis zu 600 Metern von einem Netzverteiler entfernt wohnt, kann die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s im Download und 40 MBit/s im Upload auch nutzen. „Wohnt man weiter entfernt, liegen die Werte bei etwa 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload“, erklärt Dürholz. Wer etwa vier Kilometer von einem Verteiler entfernt wohnt, empfinge nur noch eine Geschwindigkeit von 1 MBit/s. Das sei aber trotzdem eine Verbesserung zum gegenwärtigen Angebot.

Grafenwald neu erschlossen

Das Gebiet Grafenwald wird komplett neu erschlossen, das bedeutet, dass dort vorher nur wenig bis gar kein Internet vorhanden war. „Dort lag die Geschwindigkeit in vielen Haushalten bei 1 MBit/s und wird durch unser Projekt etwa versechsfacht“, so Dürholz. Zum jetzigen Zeitpunkt profitiert noch niemand von der verbesserten digitalen Infrastruktur. „Der Service wird für den gesamten Bereich der Vorwahl 02045 gleichzeitig freigeschaltet“, sagt Frank Neiling. Erst im November könne die Telekom für alle Haushalte das schnellere Internet anbieten.

Die Kosten der Neuverkabelung liegen bei 10 Millionen Euro. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bottrop und ELE, dem örtlichen Stromversorger, läuft reibungslos und ohne Probleme“, sagt Dürholz. Deshalb werde das Projekt auch voraussichtlich zum angekündigten Termin fertiggestellt. Während der Baumaßnahmen soll es weiterhin keine Probleme mit dem vorhanden Netz geben.

Keine Störungen im alten Netz

„Es bleibt alles beim alten“, beruhigt der Ingenieur der Telekom. „Kleine Störungen sind theoretisch bei jedem Tiefbauprojekt möglich, aber eher unwahrscheinlich.“ Das schnelle Internet kommt aber nicht automatisch zum Kunden. „Man muss das Produkt bei uns bestellen und kaufen“, erklärt Dürholz. „Sonst bleibt die alte Netzverbindung bestehen.“