Die Organisation „From Heart to Hand“ bittet dringend um Hilfe. Ihr Center in Ghana wurde letzten Dienstagabend von drei bewaffneten Männern überfallen. „Sie nahmen alle Wertsachen mit und vergewaltigten zwei Frauen vor den Augen derer Kinder und unserer Mitarbeiter“, sagt Kirchhellenerin Barbara Underberg, die Deutschland-Botschafterin der Hilfsorganisation.

„From Heart to Hand“ setzt sich für benachteiligte Kinder, Jugendliche und ihre Familien in dem westafrikanischen Land ein. Zwei Mütter wohnen zurzeit im FHTH Center in Kumasi. Am Dienstagabend sahen sie gemeinsam mit ihren Kindern und zwei Mitarbeitern fern, als plötzlich drei mit Pumpguns bewaffnete Männer das Gebäude stürmten. „Sie waren zwei Stunden lang im Haus, stahlen drei Laptops, sechs Handys, Wertsachen und Geld im Wert von umgerechnet 1000 Euro“, berichtet die Kirchhellenerin, die von den Mitarbeitern vor Ort vom Überfall informiert wurde. Die Täter zerrten die zwei Mütter von 26 und 19 Jahren in einen Nebenraum und vergewaltigten sie.

Mit Schusswaffe bedroht

Einer der Mitarbeiter wurde zu Boden gedrückt und mit einer Waffe bedroht, eine deutsche Mitarbeiterin war während des Überfalls bei den vier Kindern, alle unter vier Jahre alt.

Seit dem Überfall werden die Mütter und Mitarbeiter medizinisch und psychologisch betreut, der Überfall wurde zur Anzeige gebracht. „Um die entstehenden Kosten decken zu können, sind wir auf Spenden angewiesen“, sagt Underberg. „Neben den Kosten für die Psychologen müssen wir Wiederanschaffungen und Reparaturen finanzieren.“ Zusätzliche Sicherheit soll durch den Bau eines elektrischen Zauns geschaffen werden.

Deutschland-Botschafterin

Das „From Heart To Hand“ Center in Kamasi wurde vor sechs Jahren von einem dänischen Ehepaar gegründet. Derzeit werden 90 Menschen aus 25 Familien betreut. Wenige leben im FHTH-Haus, die meisten werden ambulant betreut.

Eine der Mütter, die von dem Überfall betroffen waren, wuchs im Kinderheim auf. Nach der Geburt ihrer Tochter zog sie ins Center und absolvierte eine Ausbildung zur Schneiderin.

Die andere Mutter wurde von ihrer Familie aus dem Norden Ghanas nach Kumasi geschickt, um als Haushälterin Geld zu verdienen. Als sie mit 16 ungewollt schwanger wurde, zog sie im April 2012 ins FHTH Center. Im Januar begann sie eine Ausbildung zur Konditorin.