Bottrop. Zum Sommer wird das Ausgeh-Angebot auf der Gladbecker Straße um zwei Gaststätten und einen Feinkost- und Weinfachhandel erweitert. Damit setzen Gechäftsleute auch ein Zeichen für die Attraktivität der City - trotz mancher Leestände und der ungewissen Zukunft des Hansa-Zentrums.

Die Gastro- und Kneipen-Szene auf der Gladbecker Straße wächst. Nach der Eröffnung des „Corretto“ und der Wiederbelebung des früheren Café Spengler als Café am Trapez wird es noch in diesem Jahr gleich drei neue Läden geben.

Zwei davon könnten mit unterschiedlichen Konzepten die bestehende Gastronomie ergänzen - und damit zugleich auch die Besucher-Frequenz im Fußgängerbereich der traditionsreichen Einkaufs- und Kneipenmeile erhöhen. Das ist jedenfalls ein Anliegen von Oliver Helmke, in dessen Besitz sich das Gebäude Nr. 25 befindet, in dem bis vor kurzem das Projektbüro Trapez der Stadtentwicklung ansässig war.

Erweiterung des Angebotes

Im Sommer wird dort „eine Kneipe der Zukunft“ eröffnen, wie Helmke und die Bitburger Brauerei das moderne Bierhaus nennen, das im Zeichen der Duisburger Traditionsmarke „König-Pilsener“ dort einziehen wird (König gehört inzwischen zum Bitburger Konzern). Dafür verleiht Helmke den Bau gerade einen frischen Schliff und vergrößert die Fläche im Innern auch. Kern dieser Zukunftskneipe soll nämlich eine drehbare Bank mit einem Zapfhahn zum Selbstbedienen in der Mitte sein. „Natürlich mit Zähler“, lacht der Immobilienentwickler, der gerade wieder besonders aktiv in seiner Heimatstadt zu sein scheint. Eine große Glasfront soll für Transparenz, Außenbestuhlung im Sommer für einladendes Flair. Am liebsten wäre Helmke natürlich, wenn bis zur Fußball WM alles fertig wäre. Aber das liege nicht an ihm, denn auch die Inneneinrichter der müssten rechtzeitig fertig sein und dies sei nicht seine Baustelle.

Die zweite neue gastronomische Adresse befindet sich auf der gegenüberliegen Seite der Fußgängerzone (siehe Karte unten). In der Hausnummer 18, einem Gebäude, das Helmkes Firma verwaltet, wird ein italienisches Restaurant eröffnen. Neben dem Steakhaus „Drago“ gibt es also -vor allem abends - eine kulinarische Ergänzung auf der „Gladbecker“ - und dennoch keine Konkurrenz zum italienisch angehauchten „Corretto“, das - bis auf geschlossene Gesellschaften - überwiegend vom Tagesgeschäft lebt.

Dazu kommt noch ein Feinkost- und Weinhandel in Nr. 22. Da kommt der wieder erstandene Gambrinus gerade recht. Steinmetz Uwe Kühn hat die zuletzt in Bruchstücken vorhandene Skulptur des „Bierpatrons“inzwischen fertig rekonstruiert (die WAZ berichtete). Gambrinus soll bald über die „Gladbecker“ als Kneipenmeile wachen.

Standort für den neuen Gambrinus steht noch nicht fest

Mit der geplanten Erweiterung der Gastromeile Gladbecker Straße -auch um einen Feinkost und -Weinhandel in Nr. 22 - findet auch die rekonstruierte Statue des Gambrinus dort wohl ihren Platz. Für einen „Patron“ des Bieres sicher angemessen, zierte er doch Jahrzehnte den Giebel der alten Gaststätte Gambrinus an der Hochstraße. Bottroper Bürger, wie Wilfried Krix, der den Torso der Originalfigur entdeckte, oder Karl Reckmann, der sich mit manchen anderen für die Neuaufstellung stark macht, setzen sich für die Straße und das Stadtbild ein.

Die endgültige Entscheidung über den Standort fällt aber die Stadt, denn es handelt sich dabei um öffentlichen Raum. Gambrinus wird dabei auf einem etwa zwei Meter hohen Sockel stehen. Denn - wie bereits Steinmetz und Bildhauer Uwe Kühn sagt - die Figur ist auf eine Sicht von unten angelegt, blickten doch auch früher die Passanten vom Bürgersteig hoch zum Giebel des alten Gasthauses schräg gegenüber der Cyriakuskirche.

Durch den Sockel wird die Figur dominierender. Der Standort am schmalen Ende des alten Kreuzkamps zur Gladbecker Straße hin würde eine zentrale Achse zur Fußgängerzone bilden, aber auch kein „Hindernis“ für Fußgänger oder Anlieferer darstellen. Aber: Die Stadt entscheidet endgültig nach dem Umbau der Gladbecker. Bis dahin kann „experimentiert“. werden.