Bottrop. . Der Duft von Erdbeeren liegt in der Luft. Drum weicht so Mancher von seinem geradlinigen Weg entlang der Osterfelder Straße ab, um sich in die lange Schlange vor dem blau-weißen Büdchen einzureihen. Hier verkauft Ursula Niederhäuser bereits im siebten Jahr von April bis Juli Erdbeeren und Spargel für den Schmücker Hof.

Der Duft von Erdbeeren liegt in der Luft. Drum weicht so Mancher von seinem geradlinigen Weg entlang der Osterfelder Straße ab, um sich in die lange Schlange vor dem blau-weißen Büdchen einzureihen. Hier verkauft Ursula Niederhäuser bereits im siebten Jahr von April bis Juli Erdbeeren und Spargel für den Schmücker Hof.

„Bitte ein Kilo Spargel“, so ordert ein Kunde nach dem anderen. Alte Leute am Rollator, junge Mütter mit Kinderwagen oder Herren mit Schlips. Am Büdchen von Ursula Niederhäuser, das ausschaut wie ein Stand vom Weihnachtsmarkt nur ohne Tannengrün und Lichterketten, treffen sich die Bottroper. „Ich komme aus Fulenbrock, um für den Feiertag einzukaufen“, erzählt eine ältere Dame. Und ein Kind drängt seine Mutter: „Du musst Erdbeeren kaufen! Aber einen großen Topf!“

Während der Marktzeit am Mittwochmorgen sei besonders viel los, erzählt Ursula Niederhäuser. „Das ist dann schon mal stressig“, so die 60-Jährige. „Schließlich möchte ich jedem Kunden gerecht werden.“ Und dazu gehört für sie, auch mal ein nettes Wort abseits des eigentlichen Verkaufs zu wechseln.

Denn es kommen viele Stammkunden. Und die erzählen natürlich gerne, was sie gerade erlebt haben, dass sie Handwerker im Haus haben oder der Familienzuwachs endlich da ist. „Hier geht’s mitunter zu wie früher im Tante Emma-Laden“, freut sich Ursula Niederhäuser. Doch gerade das schätzt sie auch an ihrer Arbeit.

Schön sei auch, vermisst zu werden, wenn sie mal nicht da sei. „Im vergangenen Jahr bin ich längere Zeit wegen Krankheit ausgefallen. Und anschließend fragten viele Kunden nach: Was war denn los?“

Zu dem Job in dem Büdchen sei sie 2008 gekommen. „Nach dem Tod meines Mannes suchte ich eine Aufgabe“, so Niederhäuser. „Seither bin ich im Frühling und Sommer stets mittwochs und freitags hier.“ Der Arbeitsalltag fängt morgens mit der Dekoration der Ware an, die ein Fahrer vom Schmücker Hof liefert. Ab 9 Uhr beginnt der Verkauf. Rund 850 Schälchen Erdbeeren und rund 100 Kilogramm Spargel in acht verschiedenen Sorten warten dann auf die Kunden. „Und wenn ich absehen kann, dass es nicht reicht, wird noch mal nachgeliefert“, so Ursula Niederhäuser.

Eine besondere Delikatesse hat sie natürlich auch parat - den so genannten Junggesellenspargel. „Das sind frische Spargelspitzen, die nicht geschält werden müssen. Superlecker“, schwärmt die Spargelverkäuferin. Demnächst komme dann auch der Erdbeerwein.

Erdbeersaison hat früh begonnen

Die Erdbeersaison auf Grund des milden Winters besonders früh begonnen. Und Selbstpflücker können sich freuen: „In etwa 14 Tagen können die Früchte auf dem Feld gepflückt werden“, verrät Ursula Niederhäuser.

Das Büdchen an der Osterfelder Straße ist dienstags bis freitags von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Samstags 8.30 bis 14 Uhr.

Und natürlich schlemmt Ursula Niederhäuser selbst gern das edle Gemüse und die aromatischen Früchte : „Spargel mag ich am liebsten einfach nur mit zerlassener Butter. Und die Erdbeeren nasche ich pur.“