Bottrop.. Rund 3000 Operationen hat er schon mitgemacht - von der Knochenbruch- bis hin zur großen Bauch-Operation. David Plettau liegt dafür selbstverständlich nicht selbst unter dem Messer, sondern ist als Operationspfleger für das Wohl des Patienten zuständig.
Rund 3000 Operationen hat er schon mitgemacht - von der Knochenbruch- bis hin zur großen Bauch-Operation. David Plettau liegt dafür selbstverständlich nicht selbst unter dem Messer, sondern ist als Operationspfleger für das Wohl des Patienten zuständig.
Eigentlich hatte der 28-Jährige seinen heutigen Traumjob - im Fachjargon: Fachgesundheits- und Krankenpfleger im Operationsdienst - während und nach der Schulzeit gar nicht im Blick. „Der Impuls dazu kam durch meine Arbeit im Zivildienst“, so Plettau. Nach dem Abitur 2004 machte er diesen nämlich im Pflege- und Versorgungsdienst am Knappschaftskrankenhaus. „Das hat so viel Spaß gemacht.“ Also verwarf er seinen ursprünglichen Plan Chemie zu studieren, und machte stattdessen eine dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am KK Bottrop, dann eine zweijährige Fachweiterbildung für den Operationsdienst. „Auch den OP hatte ich zunächst nicht als Tätigkeitsgebiet im Blick. Denn in der Grundausbildung hat man vom OP ja noch nicht so viel gesehen,“ so Plettau.
Bereut hat David Plettau jedoch nie, sich für diese Fachrichtung entschieden zu haben. „Die Arbeit ist vielseitig und man lernt ständig dazu, da sich die Operationsverfahren ständig weiterentwickeln.“ Weiterbildung sei daher unerlässlich. Und im Herbst mache er seine Zusatzqualifikation zum Praxisanleiter, um ausbilden zu können.
Das Arbeitsgebiet eines OP-Pflegers, so Plettau, umfasse weitaus mehr, als die Floskel „Schwester, Tupfer“ vermuten lasse. So ist Plettau - wie die anderen 20 OP-Pfleger am KK Bottrop - zum einen für den Patienten zuständig, sobald er ihn an der Schleuse zum OP übernimmt. „Mein Aufgabe ist nicht nur, den Patienten mit warmen Decken zu versorgen, ihn richtig zu lagern und im Aufwachraum zu betreuen, sondern vor allem auch, ihn zu informieren, was im nächsten Moment passieren wird“, so Plettau. Auch die Vor- und Nachbereitung des OPs und der korrekten Instrumente sowie die Unterstützung bei der Narkose gehört zur Arbeit. Im OP arbeiten stets zwei OP-Pfleger: der eine als „Springer“ und unsterile Hand des OP-Teams, der andere als instrumenteller OP-Pfleger, der steril gekleidet den Operateuren am Tisch zuarbeitet.
Nach der Ausbildung kommt die Fachweiterbildung
Schulabgänger, die sich für eine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger interessieren, rät David Plettau zunächst zu einem Praktikum.
Teamfähigkeit und den Wunsch, Menschen zu helfen, sollten vorhanden sein. Später ist eine Fachweiterbildung z.B. in Anästhesie, Neurologie, Operationsbereich oder Endoskopie möglich. Infos unter 151901.
Gern erinnert sich der Bottroper an seine allererste OP - eine Magenband-Implantation. „Das war wie ein Kulturschock nach der Ausbildung und ganz weit weg von all der Theorie und Krankenpflege, die ich zuvor gelernt hatte“, erinnert sich Plettau und erzählt von seiner damaligen Überraschung, wie viele Menschen bei einer OP zugegen sind. „Und es ist bis heute faszinierend, wie die Kooperation im Team funktioniert: Hand in Hand, reibungslos und fast ohne Worte.“