Zum Start in die Motorradsaison kontrolliert die Polizei und sucht das Gespräch zum Thema Sicherheit. Der Schnellste auf der Münsterstraße war aber ein Autofahrer. Weitere Kontrollen und Besuche auf Motorradtreffpunkten sind angekündigt

Mit Kontrollen auf der Münsterstraße hat die Polizei ihre angekündigte Motorrad-Kampagne fortgesetzt. Neben der Überwachung der Geschwindigkeit haben die Beamten auch Beratung zur Sicherheit der Motorradfahrer auf der Tagesordnung. Der Schnellste am Samstag saß aber nicht auf einem Motorrad: Die Beamten blitzten einen Golf mit Tempo 141.

Die Statistik bestimmt die Gesprächsinhalte bei der Verkehrskontrolle von Hauptkommissar Siegfried Jarzombek und seinem Kollegen Michael Pohl. 25 Prozent der Motorradunfälle sind so genannte „Alleinunfälle“, bei denen Motorradfahrer die Straßenverhältnisse oder die Kraft der eigenen Maschine falsch eingeschätzt haben. „Beim großen Rest der Unfälle sind Motorradfahrer nur zu einem Drittel selbst die Verursacher, aber immer die Opfer“, fasst Jarzombek die Unfallstatistik zusammen. Deshalb heißt die erste Botschaft der Polizei an Kradfahrer: Seht zu, dass ihr sicher ausgerüstet seid. Und die zweite: Fahrt vorausschauend, rechnet mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer. Autos, die unvermittelt aus einer Einfahrt biegen, plötzlich die Spur wechseln oder ohne Blinken abbiegen: Wer als Motorradfahrer damit nicht rechnet, trägt ein hohes Risiko. Zwei Tote und 46 Schwerverletzte bei Motorradunfällen stehen in der Unfallstatistik 2013.

„Ein wachsendes Problem stellen für uns Wiedereinsteiger dar, die im Alter zwischen 40 und 55 das Motorrad wiederentdecken“, sagt Jarzombek. „Die haben vielleicht auf einer Maschine mit 250 Kubik Hubraum und 27 PS ihren Führerschein gemacht und kaufen sich jetzt Maschinen, die um ein Vielfaches mehr Leistung haben. Denen sagen wir immer: Wenn ihr 150000 Euro und mehr für euer Mopped ausgebt, dann legt auch noch ein paar Scheine drauf für ein Fahrsicherheitstraining.“

Noch ein Grund mehr für vorausschauendes Fahren: Zum Start in die Saison kann sich die gewohnte Strecke durchaus verändert haben: durch ein Schlagloch oder die Witterungsverhältnisse. Jarzombek: „Wenn das Frühjahr wie diesmal so trocken ist und die Felder noch nicht bestellt sind, kann es kleine Sandstürme geben.“