Bottrop. . Der Insolvenzverwalter zeigt sich optimistisch, dass sich noch im zweiten Quartal diesen Jahres ein neuer Besitzer findet. Die verbliebenen Mieter haben das Arbeiten auf der Baustelle satt. Viele von ihnen planen zweigleisig
Deuten sich Fortschritte am Hansa Center an? Aus den Reihen des Insolvenzverwalters heißt es optimistisch, die Suche nach einem neuen Investor verlaufe „ganz erfreulich“. Noch im zweiten Quartal dieses Jahres könnte der Verkauf des insolventen Einkaufszentrums über die Bühne gehen. Nach WAZ-Informationen fanden bereits erste Besichtigungstermine statt. Wie berichtet, hat der Insolvenzverwalter mit Hilfe eines Beratungsunternehmens gezielt Investoren angesprochen, von denen er sich die Fertigstellung des Einkaufszentrums erhofft.
Insolvenzverwalter entscheidet alles
Vor Ort setzen die noch verbliebenen Mieter darauf, dass sich diese positiv klingenden Ankündigungen bewahrheiten. Denn die medizinischen Praxen im Hansa Center etwa leiden unter dem seit Jahren bestehenden Provisorium und der unfertigen Baustelle. Zuletzt war auch noch der Fahrstuhl ausgefallen. „Über eine Woche lang konnten die Patienten kaum zu uns kommen“, sagt Physiotherapeut Richard de Klein. Ein Großteil seiner Patienten sei nicht so gut zu Fuß, als dass es Treppen steigen könnte. Gleiches gelte für die Patienten des Lungenfacharztes. Inzwischen funktioniert der Fahrstuhl wieder.
Die Steuerungselektronik war defekt und musste ausgetauscht werden. Die Lieferung des Ersatzteils habe gedauert, so der Insolvenzverwalter. Er ist es, der letztlich über jede Investition entscheidet. „Während des Insolvenzverfahrens verwalten wir das Vermögen treuhänderisch und müssen jedes Mal überlegen, ob wir die Investitionen vor den Gläubigern rechtfertigen können.“ Der Insolvenzverwalter betont, dass es dadurch nicht zu Verzögerungen bei Entscheidungen komme. Vor Ort gebe es eine Bauleitung und einen Hausmeister, außerdem hätten die Mieter auch seine Rufnummer. Gerade auf E-Mails könne man schnell reagieren.
Die Mieter erwarten jetzt vor allem Informationen. „Wir erfahren nichts, müssen jedes Mal nachhaken, was denn nun passiert. Stattdessen hören wir jede Menge wilder Gerüchte, die unsere Patienten aufschnappen und an uns weitergeben“, schildert de Klein die aktuelle Situation. Und etwas überspitzt fügt er hinzu: „Wir sitzen hier in der Baustelle und sind schon froh, wenn das Licht brennt und die Heizung läuft.“
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Dabei seien die Räumlichkeiten im Hansa Center eigentlich ideal für seine Praxis. Trotzdem plane er zweigleisig und denke an Umzug. Das gelte auch für die anderen Mieter: „Wir halten Augen und Ohren offen und haben auch schon erste Kontakte geknüpft.“ Schließlich sei noch nicht klar, ob es mit dem Investor tatsächlich klappt und was der dann tatsächlich mit dem Gebäude vorhabe.
Konzentration auf Verkaufsprozess
In der vergangenen Woche wurde der Baukran am Hansa Center abgebaut. Damit sind die Arbeiten an der Gebäudehülle zunächst abgeschlossen. Weitere größere Arbeiten seien derzeit nicht geplant. „Der Fokus liegt aktuell auf dem Verkaufsprozess“, heißt es vom Insolvenzverwalter. Weitere größere Vorhaben an dem Einkaufszentrum lasse das enge Zeitfenster nicht zu.
Schließlich könnte in den nächsten zwei Monaten ein Investor das Zentrum übernehmen. Der entscheide dann selbstverständlich über den weiteren Ausbau der Immobilie. Schließlich müsse er das Gebäude an seine Pläne und die möglichen Mieter anpassen.
Wie berichtet, werden auch während des Insolvenzverfahrens Arbeiten an dem Center durchgeführt, jedoch nicht mit dem Ziel, es fertigzustellen.