Bottrop. Das neue Martinszentrum wurde jetzt als Gmeiende- und Beratungszentrum der evangelischen stadtkirche fierlich eingeweiht. Viele Hundert Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit für einen ersten Blick in die Räume. Ehrengäste und Politiker zeigten sich erfreut auch über die städtbauliche Qualität des neuen Hauses mitten in der Stadt.
Nach nur 18 Monaten Bauzeit - und dazu noch im strikt eingehaltenen Finanz-Rahmen von 3,5 Millionen Euro - eröffnete gestern die evangelische Stadtkirche ihr neues Martinszentrum. Bereits zuvor erfüllten Posaunen- und Orgelklänge sowie machtvoller Gesang aus der überfüllten Martinskirche den Pferdemarkt - was mancher Pfarrer sicher jeden Sonntag gerne erlebte.
Der Andrang von vielen Hundert Besuchern zeigt auch, wie sehnlich das neue Gemeindezentrum erwartet wurde. So war die Luft dann auch zum Schneiden dick, als Pfarrer Ulrich Schulte als Vorsitzender des Presbyteriums - assistiert von Kirchmeisterin und Kirchmeister - den Schlussstein nebst Kupferrolle (siehe zweiter Text) zur vorbereiteten Nische im Foyer trug, das längst nicht alle Besucher fassen konnte.
Auch städtebaulich gelungen
„Gott segne und behüte Euch“ - dieses alttestamentliche Segenswort stellte Ulrich Schulte wie ein Motto über die Feier. Denn der neue Bau soll, wie die alte Kirche nebenan, ein Haus sein, von dem Segen für alle Menschen ausgeht. Erfreut zeigten sich die Besucher über die Architektur, die neben aller Gediegenheit in Anlage und Material vor allem große Transparenz und ansprechende Funktionalität ausstrahlt. So brandete dann auch Beifall auf, als Architekt Franz-Jörg Feja von Rainer Struck (städtische Bauaufsicht) das Mikrofon übernahm.
Der Architekt aus Recklinghausen, der als eindeutiger Sieger aus der Ausschreibung hervorgegangen war, lobte seinerseits das „stets faire Miteinander aller, die an Planung und Bau beteiligt waren“. „Gefordert war eine klare soziale Ausrichtung des Gemeindezentrums und eine Architektur, die für Kommunikation nach innen wie nach außen steht. Ich glaube, dem konnten wir hier gerecht werden“, so Feja.
Ab er auch die Vertreter der politischen Parteien und Oberbürgermeister Bernd Tischler waren des Lobes voll. Das Stadtoberhaupt zeigte sich neben der integrierenden Funktion des Hauses, das ja neben Gemeinderäumen auch Beratungs- und Kita-Zentrum sein wird, von der städtebaulichen Qualität erfreut. Wie viele Besucher lobte Tischler den gläsernen Verbindungsgang von Martinszentrum und -kirche, die Platzlösung zwischen Neu und Alt aber auch die unaufdringliche Barrierefreiheit.
Begleitet von Posaunenchor, Martin-Gospel-Singers oder den Trommlern feierten die Besucher bis in den Abend hinein. Viele nutzten die Gelegenheit, einen Blick in die oberen Etagen zu werfen, wo die Beratungsstellen und das Gemeindebüro jetzt die Arbeit aufnehmen. Und die Fans des alten Gemeindehauses hoffen, das die neue cAsA und der Gemeindesaal nicht zu klein geraten sind. „Wir haben alle unser Möglichstes getan“, so Pfarrer Schulte und seine Amtskollegin Anke-Maria Büker-Mamy einstimmig.