Bottrop. . Unter dem Dach der Innovation City steuert die Stadt bald 25 Prozent der reinen Modernisierungskosten bei. Im April muss der Stadtrat sein Okay geben. Dann steht ab Mai eine Liste mit 14 Gebäudetypen bereit, die Eigentümern aufzeigt, was sich für sie lohnt.
Die Stadt zahlt Eigentümern, die ihr Haus möglichst energiesparend modernisieren, bald einen Scheck aus. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, Vorhaben von Immobilienbesitzern mit dem Ziel, die Gebäude energieeffizient zu machen, direkt finanziell zu unterstützen“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler, „die Haushalte bekommen das Cash“.
Gut 25 Prozent der reinen Sanierungskosten steuert die Stadt zur CO2-sparenden Erneuerung eines Hauses im Pilotgebiet von Innovation City bei. Dieses Geld gibt es zusätzlich. Denn Eigentümer, die diese Innovation-City-Finanzhilfe bekommen, behalten die Möglichkeit, weitere Fördergelder - zum Beispiel der kfw-Bank - zu beantragen.
Das Geld gibt es zusätzlich
Noch wird der Stadtrat über das Fördermodell beraten, doch der Oberbürgermeister und sein Team sind zuversichtlich, dass es im Mai an den Start geht. Die Stadt will es den Haussanierern dann so einfach wie möglich machen, an Fördergelder zu kommen. So hat sie für insgesamt 14 Gebäudetypen beispielhafte Modernisierungsschritte aufgeführt. An der Liste können Eigentümer konkret ablesen, welche Maßnahmen sich für sie lohnen. In Kürze wird die Stadt dazu auch online einen Tool anbieten. „Jeder kann da seine Adresse eingeben und erfährt dann, zu welchem Gebäudetyp sein Haus gehört“, kündigte Oberbürgermeister Tischler an.
Lohnender Impuls
Es ist keine einfache Aufgabe, die Modernisierung alter Häuser voranzutreiben, um den Energieverbrauch einzudämmen. Immerhin ist Bottrop als Innovation-City-Modellstadt dabei erfolgreicher als der Bund: Hier ist die Modernisierungsquote viermal so hoch wie sonst. Wirklich viel erreicht ist damit aber noch nicht.
Es ist daher zu begrüßen, dass die Stadt nun mit Hilfe des NRW-Bauministers einen neuen Impuls setzt. Fördergelder für den Stadtumbau sollen Eigentümern, die ihre Häuser sanieren, unmittelbar zugute kommen - und das so unbürokratisch wie es eben geht. Bottrop ist Testlabor fürs ganze Land.
Bares Geld wert ist dabei auch die neutrale Beratung. Hausbesitzer müssen nicht fürchten, das ihnen Energieberater je nach Branche mal die teure neue Heizung, mal die unnütze Fassadendämmung oder mal neue Fenster aufschwatzen. Die Stadt hat die wirtschaftlichste Lösung im Sinn - für die Kunden. Norbert Jänecke
Die Finanzhilfe der Innovation City ist selbstverständlich an die Bedingung geknüpft, dass eine Sanierung lohnenswert ist. „Es muss damit ein Missstand an dem Gebäude behoben werden“, erklärt der Technische Beigeordnete, Norbert Höving. Ein Sanierungsmanager berät die Hauseigentümer auch nach der Erstberatung, die sie im Innovation-City-Zentrum für Innovation und Beratung im Südring-Center ohnehin bekommen. Unabhängig sei diese Beratung, unterstreicht Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs für Stadterneuerung. „Die Berater klären darüber die Bürger auf, wie man wirksam CO2 einspart und womit man die meisten Fördergelder erzielt“, sagte Wilken.
Die 14 Gebäudetypen seien maßgeschneidert für drei Viertel der Häuser im Innovation City-Gebiet, das die Innenstadt, Batenbrock, Boy, Lehmkuhle, Ebel, Welheimer Mark und Teile Welheims umfasst. „Es ist aber auch möglich, eine Förderung zu erhalten, wenn es spezielle Sanierungsmaßnahmen für Häuser gibt, die nicht zu den Gebäudetypen passen“, versichert Manfred Stein, Abteilungsleiter im Fachbereich für Stadterneuerung. „Es geht uns darum, für die Eigentümer bei der Modernisierung die optimale Lösung zu finden“, sagte er; will sagen: die für sie wirtschaftlichste.