Diesen Tag darf sich Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen rot anstreichen im Kalender: Im Kriminalitätsbericht 2013 finden sich fast nur gute Nachrichten für die Polizei. Sie konnte Zehn-Jahrs-Tiefststände melden beim Raub, bei der Gewaltkriminalität insgesamt, bei der Straßen- und Jugendkriminalität, beim Diebstahl und bei den Sexualdelikten.

Kriminalitätsrisiko sinkt

Hier gibt es im Bereich der Stadt Bottrop allerdings keinen Rückgang, statt dessen einen Anstieg (siehe Tabelle). Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Bottrop dagegen ist um fast ein Drittel gesunken und liegt nach den Rekordwerten von 2012 wieder im Mittel der vergangenen Jahre. Zurhausen führt die gesunkenen Zahlen zurück auf eine Mischung von gestiegener Polizeipräsenz, dem Ergebnis verdeckter Ermittlung und einer Sensibilisierung der Bürger, bei verdächtigen Beobachtungen den Notruf 110 zu wählen.

Das Risiko, in Bottrop Opfer einer Straftat zu werden, ist nicht nur gesunken. Es liegt mit 7724 Straftaten auf 100 000 Einwohner unter dem Schnitt des Polizeipräsidiums Recklinghausen (8103) und deutlich unter dem des Landes (8320). Der Rückgang auf 8942 Straftaten, sagt Kripochef Holger Haufmann, bedeutet den niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre.

Die Kriminalitätsentwicklung in Bottrop stellt sich aus Sicht der Polizei in Schlaglichtern da wie folgt. Die Zahlen für Raub und Vermögensdelikte bleiben auf dem Stand des Vorjahres. Rückgänge gibt es bei den Roheitsdelikten, der Straßenkriminalität insgesamt, bei Körperverletzungen und, da atmen die Fahnder nicht nur in Bottrop auf, sondern auch beim Einbruchskommissariat in Gladbeck und in der Recklinghäuser Zentrale: Die Diebstahlsdelikte gingen um mehr als 930 Fälle zurück.

Das gilt für den Fahrraddiebstahl, aber auch für den Wohnungseinbruch, der das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger stark beeinflusst. Nach 530 Einbrüchen im Jahr 2012 registrierte die Polizei im vergangenen Jahr noch 374 Taten. Und dabei gibt es noch eine gute Nachricht: Immer mehr Einbruchsversuche scheitern (die WAZ berichtete). Übers Jahr gerechnet wurden 43 Prozent der Einbruchsversuche abgebrochen. Das liegt auch an den vielen Aufklärungsaktionen der Polizei, sagt Kripochef Haufmann, die zu einer Sensibilisierung der Bürger geführt haben: „Nachbarn stehlen den Einbrechern die Zeit, weil sie bei verdächtigen Beobachtungen 110 wählen.“ Die Aufklärungsquote ist allerdings nach wie vor sehr überschaubar. Sie stieg von 4,3 auf 6,7 Prozent. Nicht zuletzt deshalb kündigte Polizeipräsidentin Zurhausen an, die Bekämpfung des Wohnungseinbruch bleibe auch 2014 Behördenziel Nummer eins.