Bottrop.

Der jetzt verstorbene Gerard Mortier setzte als Gründungsintendant mit der Ruhrtriennale nicht nur fast vergessene Industrieorte auf die überregionale beachtete Landkarte der Kultur.

Der Belgier sorgte auch dafür, dass oft mehr blieb, als naturgemäß flüchtige Aufführungen, die lediglich im Gedächtnis oder in Chroniken überdauern. Die Räume und Orte, die bis heute immer wieder Spielorte nicht nur des weit ausstrahlenden Festivals sind, wurden durch oft spektakuläre Umbauten zu regelrechten Marken in ihren jeweiligen Städten.

In Bottrop zählt die spektakuläre Bespielung der Halde Haniel gleich in der ersten Triennale-Saison 2002 bis 2004 zu den wegweisenden Entscheidungen Mortiers. Auf seine Einladung hin gestaltete der Künstler Agustín Ibarrola die Halde Haniel mit farbenfrohen Totempfählen, die bis heute dort zu sehen sind. Sie verleihen dem darunter liegenden Rund der Bergarena etwas Mythisches, an bestimmten Tagen und in manchen Lichtstimmungen sogar etwas Überzeitliches, wie auch die Kunst selbst.

Unter dem derzeitigen Intendanten Heiner Goebbels wird die Bottroper Halde wieder durch die Ruhrtriennale bespielt. Eine Kontinuität, die es ohne das Anfangs-Engagement Gerard Mortiers nicht gäbe.