Bottrop. . Wind und Nieselregen konnten die Narren nicht stoppen. Polizei und Feuerwehr klagen: Immer mehr alkoholisierte Jugendliche auf den Straßen. Der Rettungsdienst fuhr bis zum späten Nachmittag 15 Einsätze. Die Polizei erteilte Platzverweise.
Rund 38 000 Bürger haben nach übereinstimmenden Schätzungen von Polizei und Veranstalter den Rosenmontagszug durch die Innenstadt begleitet und dabei trotz Wind und Nieselregen überwiegend ausgelassen, fröhlich und friedlich gefeiert. Allerdings ermittelt die Polizei nach einem Flaschenwurf, der einen Zuschauer verletzte, und beklagt gemeinsam mit der Feuerwehr die steigende Zahl von alkoholisierten Jugendlichen am Zugweg.
Der Konvoi aus Wagen, Kapellen und Fußgruppen hatte sich wie gewohnt von der Essener Straße aus auf den Weg zum Rathaus gemacht. An der Böckenhoffstraße kam er aber fast eine halbe Stunde lang nicht weiter. Ein Einsatz des Rettungsdienstes am Zugweg sorgte nur für einen kurzen Halt, aber danach war die Fahrbahn voller Menschen, so dass die Motorradpolizisten und die Beamten des Bezirksdienstes ihre liebe Mühe hatten, Platz für die folgenden Wagen zu schaffen.
„Wir hatten überdurchschnittlich viel zu tun“, bilanzierte die Feuerwehr nach dem Zug. Der Rettungsdienst wurde verstärkt durch zwei Wagen des Roten Kreuzes und fuhr insgesamt 15 Einsätze: wegen Schnittwunden, Platzwunden und alkoholbedingten Kreislaufproblemen. Eine hohe Anzahl alkoholisierter Jugendliche registrierte auch die Polizei, die aber nicht auf die Einsatzbilanz durchschlug, sagt Polizeisprecher Michael Franz: „Wir hatten es mit fünf Randalierern zu tun, in drei Fällen haben wir einen Platzverweis ausgesprochen. Über alles gesehen ist nichts Herausragendes passiert. Wir sind ziemlich zufrieden.“
Der Alkoholkonsum überwiegend von Jugendlichen schlug sich auch in Bergen von zerbrochenen Flaschen am Wegesrand nieder. Sie wurden unmittelbar nach Zugende weggeräumt von den Kehrtrupps der BEST, die am Zugende rollten. Beamte der Einsatzhundertschaft der Polizei sorgten mit einer Postenkette am Ende des Zuges dafür, dass alkoholisierte Nach-Zügler keine Gelegenheit zur Randale hatten und die städtischen Reinigungstrupps freie Bahn hatten.