Zwei große Freiluft-Festivals wird es diesen Frühsommer am Flugplatz Schwarze Heide geben: das „Ruhrpott Rodeo“ für die Punkszene vom 29. bis 31. Mai und das HipHop-Festival „Out4fame“ am 7. und 8. Juni. Das Schwermetall-Extremefest ist, wie berichtet, vom Veranstalter wegen erwiesener Kosten-Unterdeckung beerdigt worden. Dafür überbieten sich die beiden anderen Veranstalter im Wochenrhythmus mit neuen Topacts, die die jeweiligen Musikszenen aufhorchen lassen. Die Prognose scheint nicht zu gewagt: Mindestens zu Himmelfahrt wird es voll werden am Flugplatz.
Wie bitte? Nach zehn Jahren Abstinenz und bitteren Schwüren, nie mehr live gemeinsam aufzutreten, versammelt Johnny Bottrop seine Jungs von „Terrorgruppe“ doch noch einmal für einen Auftritt am 30. Mai am Flugplatz um sich. „Ihr habt leider 10 Jahre lang vergebens gehofft und gebettelt“, meldete sich die Truppe im Dezember zurück, „aber sie wird euch nicht verschonen... die Terrorgruppe kommt ungefähr in derselben Besetzung wie zu Zeiten von „Musik für Arschlöcher” & „Melodien für Milliarden”. Die Szene reagiert verzückt, aber Veranstalter Alex Schwers winkte ab: Wartet ab, es kommt noch viel besser. Mitte Januar kam er mit dem Vertrag mit „Bad Religion“ und vier weiteren Bands um die Ecke.
Und das war’s noch immer nicht, sagte er damals und legt jetzt noch ein paar Bands nach: „Turbonegro“, die Punkrocker der 80er und 90er Jahre, die dem Punk das Gitarrensolo zurück gegeben haben, „Against me“ mit Sängerin Laura Jane Grace am Gesang, Cianyde Pills mit bestem britischen Punkrock und die wieder gekehrten „Abstürzenden Brieftauben“. Schwers kündigt an: „Beim Rodeo werden sie zur besten Zeit auf der Akustikbühne spielen.“ Ebenfalls auf der Akustik-Bühne will Schwers den Schlagersänger (!) Christian Steiffen auftreten lassen. Der Mann traut sich was.
Verstärkung nachgemeldet haben auch die Macher des „Out4fame“-Festivals. Im jüngsten Update kündigen sie eine große Hausnummer an: die New Yorker Hardcore-HipHopper M.O.P.. Im Januar wurden die Deutschen „Laas Unltd.“ und „Megaloh“ als bestätigt gemeldet (die WAZ berichtete). Sie ergänzen Acts wie den „King Of Rap“ Kool Savas, JBG – Kollegah und Farid Bang sowie Fard aus Gladbeck. Der holt sich für sein neues Album „Talion 2“ nicht nur Jubel ab, sondern im Netz auch ätzende Kritik wie den Vorwurf, die Beats seien geklaut beim Ballerspiel-Klassiker „Resident Evil 2“.