Bottrop kocht noch“, so lautet der Titel des Krimis, mit dem Rudi Müllenbach in diesem Genre Premiere feiert. „Noch ein Krimi?!“ mag man unweigerlich denken, wenn man das Erstlingswerk von Rudi Müllenbach in Händen hält. Inzwischen hat dieses Genre die gesamte Republik erobert: das Sauerland, die Eifel, selbst Sylt hat seine eigenen Kriminalromane. Jetzt also ein Ruhrgebiets-Krimi.

Humor darf nicht fehlen

Die anfängliche Skepsis verfliegt schnell. Da ist zum einen das Titelbild: Der riesige Absatz eines „High Heel“ ist wie eine Waffe. Blutrot, scharf und tödlich. Zum anderen der Autor selbst, ein echter Tausendsassa, ein „Hans Dampf“ in allen Gassen: Konrektor an einer Förderschule, Musikexperte, Moderator beim Lokalradio und Leadsänger in einer Rock’n’Roll-Band. Das Wichtigste an Rudi Müllenbach ist jedoch sein Humor, mit dem er nicht nur die Auftritte seiner Band würzt, sondern der auch Einzug in den Krimi „Bottrop kocht noch“ gefunden hat.

Eigentlich ein „grenzübergreifendes“ Werk: Es verbindet das Sauerland mit dem Ruhrpott und das Verbrechen zieht Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen und den angrenzenden Niederlanden nach sich.

Mit feinem Gespür hat Rudi Müllenbach die handelnden Personen besetzt: Auf der Seite der Guten: Kommissar Bitze und Staatsanwältin Schrader. Anfänglich wie Hund und Katze, aber im Verlauf der Geschichte nähern sich beide an. Ob sie am Ende ein Paar werden, die sich zu den Songs von „Supertramp“ ihre Liebe gestehen soll hier nicht verraten werden.

Unterstützt werden die beiden bei ihren Ermittlungen durch den holländischen Kommissar Wim Snijder. Sie alle versuchen, die internationale Prostitution einzudämmen. Auf der anderen Seite die Bösen: Der „Revierpate“ und zwielichtige Unternehmer Wüllner mit seiner rechten Hand Felix Kropp.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch die Russenmafia, ein Lkw-Fahrer und die geheimnisvolle Russin Raisa, die ganz genau weiß, wer wo eine „Leiche im Keller“ liegen hat.

Unerwarteter Ausgang

Nachdem im Stadtpark eine junge Frau ermordet aufgefunden und die Stadt von einer Gasexplosion erschüttert wird, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Einigermaßen unerwartet ist der Ausgang der Geschichte.

Und schließlich: Das Lesevergnügen des Krimi-Erstlings des Sauerländers, der fiktiv Sauerland mit Ruhrpott verbindet, steigert sich von Seite zu Seite.