Bottrop.

„Heut´ ist so ein schöner Tag, la-la-la-la-la…“ klang es schallend aus den Lautsprechern, als sich fürs Publikum die Türen des Saalbaus öffneten. Der war ganz in Blau und Gelb geschmückt worden, den Farben der Kleinen Karnevalsgesellschaft. Die KKG hatte zu ihrem „Lachenden Saalbau“ eingeladen, und mehr als 700 Närrinnen und Narren aus Bottrop und Umgebung kamen zu dieser beliebten Prunksitzung am Samstagabend.

Die Gäste erwartete ein höchst unterhaltsames Programm, durch das Günter Körber, Präsident der KKG, mit Witz und Charme führte. „Karneval zu feiern ist für mich die schönste Sache, die es gibt.“ Das durfte man diesem gut gelaunten Conférencier abnehmen.

Beifall für Marie

In bewährter Tradition marschierten zu Beginn der Elferrat und die KKG-Juniorgarde ein, die ihren diesjährigen Gardetanz präsentierte. Besondere Aufmerksamkeit zog dabei die sechsjährige Marie Klein alias „Solo-Mariechen Marie“ auf sich: Ihr tänzerischen Können wurde mit einem eigenen, kräftigen Beifall belohnt.

Gleich in die Vollen griff Bauchredner Perry Paul, der die Lachmuskeln der Saalbau-Gäste reichlich mit seinem sprechenden Motorradhelm „Theo“, der Handpuppe des „Bayrikaners“ und der schüchternen „Mauskatze Amadeus“ strapazierte.

Auf einer solchen Prunksitzung dürfen die Tollitäten nicht fehlen. Und so zog das 47. Bottroper Stadtprinzenpaar mit Prinz Christian I. und Prinzessin Margret I. nebst Gefolge und Garde in den Saalbau, gefeiert von ihren närrischen Untertanen mit großem Helau. Dem Bottroper Karneval gab das Prinzenpaar die Attribute „mutig, stark und leicht“ in seiner Proklamation.

Oberbürgermeister Bernd Tischler hat eigens für diesen Abend eine lange Rede vorbereitet, die er jedoch mit den Worten „Wir wollen heute nur noch feiern“ wieder einsteckte. „Da ich gebürtiger Düsseldorfer bin, habe ich Karneval schon in mir drin“, erklärt er später. „Bottrop ist eine Karnevalshochburg, und für mich als Bürgermeister gehört es einfach dazu, mit den Menschen dieses Fest zu feiern.“

Die Uhr zeigte 21.30, als die „Dürscheider Mellsäck“, eine akrobatische Tanzgarde, die Szenerie beherrscht. Bei ihrem Einmarsch standen die weiblichen Akrobatinnen auf den Schultern ihrer Partner und ließen sich auf der Bühne in ihre Arme fallen. Während das Publikum vor Staunen noch den Atem anhielt, vollführte die Garde schon neue tänzerische wie sportliche Höchstleistungen.

Comedygäste, immer neue Showtänze, die Groteskdarbietung der „Flotten Bienen“ und schließlich Stargast Willi Herren mit seiner Gesangsshow feuerten die Stimmung im Saal immer weiter an.

Maria Ombeck (67) besucht den „Lachenden Saalbau“ schon seit Jahren. Ihr Fazit für dieses Mal: „Einfach hervorragend.“