Bottrop. . Arbeiter der Emschergenossenschaft, die seit geraumer Zeit das Abwasser-System der Emscher umbauen und neue Kanäle legen, sind an der Boye in sieben Meter Tiefe auf eiszeitliche Skelett-Teile gestoßen. Es ist nicht der erste prähistorische Fund bei diesem Umbau.
Die Emschergenossenschaft geht in Bottrop und Umgebung seit Jahren in die Tiefe, um ein neues Abwasser-System anzulegen. Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, stießen die Bauarbeiter auf urzeitliche Knochen an der Boye. In den vergangenen Wochen holten sich drei Backenzähne eines oder mehrerer Mammuts aus dem Boden. Außerdem stießen sie auf große Rippenfragmente eines eiszeitlichen Tieres, das von seiner Art her bisher noch nicht bestimmt wurde.
Das Alter der Knochen wird derzeit noch untersucht, vermutet wird aber eine Spanne von 50 000 bis 70 000 Jahren vor unserer Zeit.
Die prähistorischen Knochen wurden bei den Bauarbeiten im Grenzgebiet zwischen Bottrop und Gladbeck, im Bereich der Straße Im Gewerbepark, gefunden. Sie lagen in einer Tiefe von sieben Metern. Eher selten: Bei den jetzt ausgegrabenen Mammut-Backenzähnen ist die Zahnwurzel noch vorhanden. Das konnten die Archäologen, die die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft kontinuierlich begleiten, erkennen.
Bereits mehrfach förderte der Emscher-Umbau in den vergangenen Jahren Spuren aus der Vergangenheit zutage. In Dortmund stießen die Bauarbeiter zum Beispiel auf Spuren eines Römer-Lagers.
In Herne und Gelsenkirchen wurden in der Vergangenheit ebenfalls Knochenteile eines Mammuts im Emscherbett gefunden. Das robuste Knochenmaterial und die Backenzähne hatten die Jahrtausende in den Flussablagerungen überdauert. Aufgrund des Gewässerflusses werden die einzelnen Knochenfragmente jedoch auseinander geschwemmt. Das ist auch der Grund dafür, dass man in der Emscher-Region bislang keine komplett erhaltenen Skelette, sondern immer nur Skelett-Teile urzeitlicher Tiere gefunden hat.
Für ein Museum
Zurzeit werden die Funde noch genauer untersucht und eingeordnet. Im Anschluss wird die Emschergenossenschaft sie aller Voraussicht nach einem Museum zur dauerhaften Lagerung oder auch Ausstellung übergeben.