Bottrp / Essen. . Der ehemalige Bischof von Essen starb im Alter von 86 Jahren. 1995 weihte er den Kreuzweg auf der Halde Haniel und schuf mit der Karfreitagsprozession eine Tradition, „die sich dem Ruhrgebiet eingeprägt hat“, so Bischof Franz-Josef Overbeck.
Der frühere Bischof von Essen, Hubert Luthe, ist tot. Er starb am Dienstagmorgen im Alter von 86 Jahren in Essen. Zu Bottrop hatte der Nachfolger von Franz Hengsbach immer ein besonderes Verhältnis. Auf ihn geht die Tradition der Kreuzweg-Prozession an Karfreitag auf der Halde Haniel zurück. Damit habe Luthe „eine der wenigen neuen religiösen Traditionen, die sich wirklich dem Ruhrgebiet eingeprägt haben,“ geschaffen, würdigte Bischof Franz-Josef Overbeck seinen Vor-Vorgänger auf dem Essener Bischofsstuhl.
Karfreitag 1995 weihte Luthe die Stationen auf der Halde Haniel ein. Für ihn war der Kreuzweg – bestehend aus Alltagsgegenständen aus dem Bergwerk und den von der Ordensfrau Tisa von der Schulenburg gestalteten Tafeln, die das Leiden Christi darstellen – ein Symbol für die Verbundenheit von Religion und Alltag. Es werde oft beklagt, dass Alltag und Religion sich von einander entfernten, bedauerte Luthe bei der Einweihung. „Wir bekennen hier das Gegenteil“, stellte er 1995 fest.
Als Bischof von Essen ging Luthe jedes Jahr mit Tausenden von Gläubigen den Halden-Kreuzweg. Auch nachdem er 2002 aus dem Amt geschieden war, blieb er der Tradition treu – zuletzt im vergangenen Jahr schwer gehbehindert.