Bottrop.
Der Tod des großen Schauspielers Maximilian Schell hat weltweit Trauer ausgelöst. Dieser Region war der Mime, der am Wochenende im Alter von 83 Jahren verstarb, aber nicht nur durch sein erstes Engagement am Essener Schauspiel oder die Ruhrfestspiele verbunden, wo im Sommer noch ein Auftritt geplant war. Das Josef Albers Museum Quadrat zählte sicherlich zu den persönlichen Favoriten des Reviers, das der österreichisch-schweizerische Oscar-Preisträger oft und gerne besuchte. So war er noch bei der großen Gotthard Graubner-Ausstellung vor etwas mehr als zwei Jahren zu Gast im Quadrat.
Freundschaft zur Familie Albers
Dabei ist die Rolle, die Schell bei der Übergabe von etwa 300 Arbeiten von Josef Albers durch dessen Witwe Anni an das Bottroper Haus spielte, nicht zu unterschätzen. Er war es, der nach dem Tod von Josef Albers auf Annis Geheiß das neue Museum in Bottrop besichtigte, das damals schon einige Arbeiten des Konstruktivisten und Bauhaus-Künstlers beherbergte. Aber erst durch die Übertragung des großen Konvolutes hauptsächlich von Bildern und Grafiken vor nunmehr drei Jahrzehnten wurde die Bottroper Albers-Sammlung zur bedeutendsten ihrer Art außerhalb der USA.
Schell und Albers verband das gemeinsame Schicksal der Emigration aus Nazi-Deutschland - bei Schell Nazi-Österreich - und schließlich während Schells US-Aufenthalt eine Freundschaft, die weniger der gemeinsamen Sprache als vielmehr dem gemeinsamen Kunst-Verständnis entsprang. Und so ist die Bedeutung des hiesigen Museums und dessen Sammlung sicherlich auch ein Stück weit das Ergebnis von Schells Beziehung zur Familie Albers und des Zusammenwirkens beider für die Kunst. Wie beeindruckt der Schauspieler bei der Eröffnung des neuen Erweiterungsbaus war, an der nicht nur der damalige US-Vize-Präsident George Bush und der Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl sondern auch August Everding und natürlich Anni Albers teilnahmen, zeigt Schells Eintrag ins Gästebuch: „Dies ist das schönste Museum der Welt“.
Und so ist es im Nachhinein eigentlich unbedeutet, ob Maximilian Schell in Zeiten seines Essener Schauspielengagements auch öfter nach Bottrop - zu jener Zeit noch nicht die Stadt des „Quadrats“ - radelte oder nicht. Im „Josef Albers Museum Quadrat“ wird auf jeden Fall mit dem künstlerischen Vermächtnis des großen Sohnes der Stadt auch die Erinnerung an die Verbindung zu Maximilian Schell lebendig bleiben.