Bottrop. . Der erste Intensiv-Schwimmkurs für Kinder ist schnell ausgebucht. Auch weil Schulschwimmen immer öfter wegfällt. Nach zwölf Übungsstunden haben die Kleinen ihren Frühschwimmerschein in der Tasche.
„Froschbeine, Jana, Froschbeine! Und die Finger zusammen“, ruft Schwimmmeister Oliver Roth vom Beckenrand. Jana bemüht sich, den Kopf oben zu halten, ihre Beine sinken leicht ab. Aber dann ist es geschafft: 25 Meter in der Brustschwimmtechnik für das Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“.
Jana nimmt am ersten Intensiv-Schwimmkurs im Welheimer Hallenbad teil. Gerade absolviert die Vierjährige ihre siebte von insgesamt zwölf Übungseinheiten. Auch die anderen Seepferdchen-Anforderungen wie das Tauchen nach einem Ring und den Sprung vom Startblock meistert Jana.
An das Wasser gewöhnen
„Es gibt heutzutage viele Kinder im Grundschulalter, die nicht Schwimmen gelernt haben. Deshalb ist es wichtig, so einen Kurs anzubieten“, erklärt Oliver Roth. Das würden auch die Rückmeldungen der Lehrer bestätigen.
Bislang wird der Schwimmkurs nur für Kinder angeboten. „Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es so einen ähnlichen Kurs bald für Erwachsene gibt.“ Ziel des Kurses für Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren sei zunächst die Gewöhnung ans Wasser. „Am Ende sollen möglichst alle ein Seepferdchen machen.“
Während Jana gerade problemlos ihren Startblock-Sprung meistert, ist Übungsleiterin Ute Urbanietz mit den anderen neun Kindern in einem abgetrennten Bereich des Beckens befasst. Abwechselnd nimmt sie den Kindern die Schwimmflügel ab und geleitet sie mit einer Hand unter dem Bauch durch das Becken. Es wird geplanscht, ein bisschen rumgealbert und Brustschwimmen geübt. „Die Kinder sollen ja auch Spaß haben. Das Spielen gehört dazu“, so Oliver Roth.
Lehrschwimmbecken geschlossen
Die Mütter und Großmütter der Kinder beobachten das Treiben durch ein Fenster am Rand des Hallenbads. Vanessa Klobusinski hat ihren Sohn Philib beim Schwimmkurs angemeldet, weil in der Michael-Ende-Schule derzeit kein Schulschwimmen stattfindet. „Das Lehrschwimmbecken dort ist derzeit geschlossen. Dann muss ich die Sache eben selbst in die Hand nehmen“, sagt die Mutter. Ähnlich ist es bei Can (7), der die erste Klasse der Fürstenbergschule besucht. „Nächstes Jahr sollen die Kinder wieder Schwimmunterricht bekommen, aber mir ist das zu spät“, sagt Cans Mutter Nurcan Aykut. Gabriele Idczak begleitet ihre Enkelkinder Jonas (4) und Jana zum Schwimmkurs. „Ich finde es wichtig, dass die Kinder schon schwimmen können, bevor sie in die Schule kommen.“
So scheinen nicht wenige Eltern zu denken. Der erste Intensiv-Schwimmkurs war schnell ausgebucht, erzählt Oliver Roth. „Pro Kurs haben wir aber nur zehn freie Plätze. Wir müssen uns ja auch um jeden Einzelnen kümmern können.“