Die neue Hochschule Ruhr West ist ein großer Gewinn für die Stadt. Selbstverständlich schreibe Bottrop auch als Modellstadt unter dem Titel „Innovation City Ruhr“ eine Erfolgsgeschichte, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler in einem Interview mit WAZ-Redaktionsleiter Michael Friese.

Erneut Spitzenkandidat

Bernd Tischler wird bei der Kommunalwahl in diesem Jahr zum zweiten Mal als Oberbürgermeister-Kandidat der SPD antreten. Der 54-Jährige wird seine Amtszeit verkürzen, damit die Bürger sowohl Oberbürgermeister als auch Stadtrat und Bezirksvertretungen wieder an einem gemeinsamen Termin wählen können.

„Die neue Hochschule mit der ständig wachsenden Zahl von Studenten und Forschungsprojekten bringt unglaubliche Impulse für den Zukunftsstandort“, sagte der Oberbürgermeister. Von dem am Lamperfeld geplanten Gesundheitspark erhofft sich Tischler ebenfalls Fortschritte für die Stadt.

Mit dem Modellprojekt „Innovation City“, das ja den klimaschutzgerechten Umbau der Stadt voranbringen soll, sei auch wirtschaftlicher Erfolg verbunden, hob der Oberbürgermeister hervor. Tischler verwies darauf, dass sich ein Maschinenbau-Unternehmen mit 50 Arbeitsplätzen in Bottrop niederlassen wird. Die Ferrostal-GmbH bringe weitere 30 Jobs mit. Beide Unternehmen seien vor allem wegen des Titels „Innovation-City“ nach Bottrop gekommen, betonte Tischler.

Dank an die Bürger

Der Oberbürgermeister geht mit Zuversicht die Gespräche mit der RAG an, damit die nach dem für 2018 absehbaren Ende des Steinkohlenbergbaus frei werdenden Industrieflächen wieder für die Ansiedlung neuer Unternehmen genutzt werden können. Ziel sei es, die Zeitspanne zwischen der Aufgabe der Bergbauflächen und der Neuansiedlung von Firmen so kurz wie möglich zu halten, sagte Tischler.

Trotz der Sparanstrengungen, die die Stadt unternehmen müsse, sei das soziale Klima in Bottrop gut, betont der Oberbürgermeister. Als Beispiele für das große soziale Engagement in der Bürgerschaft führte er die Hospizbewegung sowie die Arbeit der Stiftungen an. Der Oberbürgermeister dankte ausdrücklich dafür. Der ehrenamtliche Einsatz vieler Bürger sei sehr wertvoll für die Stadt, aber eben eine Ergänzung sozialer Strukturen. Tischler mahnte daher: „Man darf die Menschen hier auch nicht überfordern“.