Bottrop. . Laut der aktuellen Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen ist die Stimmung bei den Unternehmen in Bottrop und der Region gut. Die IHK-Spitze mahnt mit Blick auf den Fachkräftemangel, das schon jetzt hohe Ausbildungsengagment in der Region weiter fortzusetzen.
Mit Zuversicht startet die regionale Wirtschaft ins neue Jahr. „Die Stimmung bei den Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region ist derzeit insgesamt gut, wird aber 2014 aller Voraussicht nach noch besser“, so der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen Dr. Benedikt Hüffer. Nach Auswertung der ersten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage „gehen mehr Unternehmen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage in den nächsten Monaten eher weiter verbessert als verschlechtert“.
Mit dem gerade abgelaufenen Jahr ist die IHK-Spitze „konjunkturell gesehen einigermaßen zufrieden“. Aus Sicht der regionalen Wirtschaft endete 2013 „insgesamt versöhnlicher, als es der schwache Start erahnen ließ“, ziehen Hüffer und IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing Bilanz. Das voraussichtliche Wachstum von rund einem halben Prozent sei vor allem vom privaten Konsum getragen worden. Dabei wurde für Hüffer und Schulte-Uebbing erneut deutlich, „dass die deutsche wie die nord-westfälische Wirtschaft schwächelt, sobald die Zugkraft des Exports nachlässt“. Die IHK rechnet für 2013 mit einem Gesamtumsatz der nord-westfälischen Industrie in Höhe von 42 Milliarden Euro, davon gut 16 Milliarden Euro im Ausland. Das wäre ein Rückgang um vier bzw. fünf Prozent gegenüber 2012.
Für 2014 erwartet die IHK-Spitze indes Impulse aus dem internationalen Geschäft, „nicht zuletzt, weil es China wieder besser geht und die meisten Länder der Eurozone die Talsohle erreicht oder durchschritten haben“, so Schulte-Uebbing. Zudem sei die USA offenbar für viele Unternehmen wieder ein lohnender Markt geworden.
Sorgen macht der IHK-Spitze allerdings dies: „Das schwindende Angebot an Fachkräften droht zur Wachstumsbremse zu werden.“ Nach Berechnungen des IHK-Fachkräftemonitors fehlten im Münsterland bereits 2013 etwa 30 000 Fachkräfte. „Bis 2030 wird sich diese Zahl fast verdoppeln“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Schulte-Uebbing. „Gesucht werden dann ganz überwiegend beruflich qualifizierte Mitarbeiter“, warnte er angesichts des fortdauernden Ansturms auf die Hochschulen. Der Zeitpunkt, ab dem der Mangel deutlich spürbar werde, liegt nach IHK-Einschätzung um das Jahr 2020. Deshalb müssten die Unternehmen in der Region ihr seit Jahren hohes Ausbildungsengagement fortsetzen. Die Zahl neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse, die die IHK Nord Westfalen betreut, lag 2013 bei etwa 10 500.