Bottrop.

An fast allen Kabinen der Jungentoilette fehlen die Türen. Die Seifenspender und Papierspender fehlen auch. Decken und Wände in den sanitären Einrichtungen der Gustav-Heinemann-Realschule an der Passstraße sind feucht. Es bildet sich Schimmel. Außerdem können Schüler sich dort Pausensnacks kaufen, die ihnen aus einem muffigen, feuchten Keller durch ein Fenstergitter angereicht werden. Auch dort breitet sich Schimmel aus. Im Foyer ist nicht genug Raum, damit sich die gut 500 Schülerinnen und Schüler etwa bei Regen dort unterstellen können.

Unhygienische Zustände

„Es herrschen unhygienische Zustände. Die Situation ist untragbar“, beschwert sich FDP-Ratsherr Oliver Mies. Seine Parteifreunde hatten sich nach Beschwerden von Eltern und Bürgern in der Realschule an der Passstraße umgesehen und der Stadtverwaltung eine Mängelliste vorgelegt. Die Stadt sagte jetzt Abhilfe zu.

„Zu Schulbeginn nach den Weihnachtsferien sind die Türen auf der Jungentoilette wieder eingebaut“, kündigte Dieter Giebelstein im Schulausschuss des Rates an. Auch der Schimmel werde schnell beseitigt, sicherte der Gebäudemanager der Stadt zu.

Kein Verständnis für das Ausmaß der Schäden

Dass es Probleme an der Realschule gebe, sei doch seit Jahresbeginn bekannt, schloss sich Schulausschussvorsitzender Michael Gerber der FDP-Kritik an. „Ich war schon entsetzt“, sagte er, und habe kein Verständnis für das Ausmaß der Schäden. Die Stadt habe kein Geld für die Realschule gehabt, um helfen zu können, sagte Gebäudemanager Giebelstein, und er räumte ein: „Die Schäden sind erheblich größer geworden als noch im Frühjahr“. Für 2014 und 2015 stehen je 130 000 Euro zur Verfügung. „Jetzt sind wir in der Lage, die Sanierung in Angriff zu nehmen“, sagte er.

Allerdings gilt dies vorrangig für die Toiletten. Für den zum Kiosk umfunktionierten Keller und für das Foyer will die Stadt allerdings nicht mehr viel Geld ausgeben. So erinnert Schulressort-Chef Karl Trimborn daran, dass die Gustav-Heinemann-Realschule und die Marie-Curie-Realschule nebenan über kurz oder wenig länger eine Schule werden sollen. „Macht es da noch Sinn viel Geld für einen Pausenraum auszugeben?“, fragt er eher rhetorisch. Wie Dieter Giebelstein rät auch Trimborn dazu, bei den Versorgung der Realschüler mit Pausenbroten die Zusammenarbeit mit der Marie-Curie-Schule zu suchen. „Keine 50 Meter über den Schulhof haben wir eine Mensa“, sagte der Schulressortchef. Diese sei für viel Geld für beide Realschulen gebaut worden.

Wie sieht es an Ihrer Schuler aus?

Die Stadt hält sich zugute, viel für ihre Schulen zu tun. Auch an der Gustav-Heinemann-Realschule gab sie sehr viel Geld für neue Fenster, ein neues Dach, neue Klassen und Lehrerzimmer aus. Wie sieht es an ihrer Schule aus? Gibt es da Sorgen? Schreiben Sie uns oder rufen Sie an: WAZ-Redaktion, Pferdemarkt 1, E-Mail: redaktion.bottrop@waz.de, 02041/ 189534.