Mit dem Lebensalter steigt das Risiko eines Sturzes, daheim ebenso wie auf der Straße. Der Deutsche Turnerbund hat ein Trainingsprogramm zur Vorbeugung erarbeitet. Auf dieser Basis bietet Ergotherapeutin Heidrun Restin ihre Bewegungskurse „Standfest und stabil“ an.

Die Zahlen sind im Wortsinn bestürzend: Ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt einmal im Jahr, bei den über 80-jährigen Menschen steigt das jährliche Sturzrisiko auf bis zu 50 Prozent. Viele Stürze lassen sich vermeiden, sagt die Ergotherapeutin. Durch Gleichgewichts- und Krafttraining, aber auch durch einen Kontrollblick durch die eigene Wohnung: „Brücken“, sagte die Expertin, „sind Stolperfallen erster Güte.“

Aber im Haushalt lauern auch andere Gefahren, für die sich trainieren lässt. „Es gibt spezielle Seniorenleitern“, sagt Heidrun Restin, „aber die sind sehr schwer. Also übe ich lieber mit dem Kurs das richtige Aufsteigen auf eine Leiter.“ Der Clou dabei: Nicht nur das Aufsteigen wird geübt, sondern auch der Umgang mit dem Putzeimer und dem Lappen beim Hochklettern. Gleiches gilt beim Balancieren; den Strich auf dem Boden zu treffen wird deutlich schwerer, wenn die Kursteilnehmer dabei Kopfrechenaufgaben lösen müssen. Aber diese Kombination von Bewegung mit Denkaufgaben fördert die Gangsicherheit.

Zwei Zielgruppen will Heidrun Restin zum Mitmachen animieren: Menschen mit Bewegungseinschränkungen, die vielleicht sogar schon mal einen Sturz erlebt haben, und ältere Menschen, die dem Sturzrisiko vorbeugen wollen. Alle gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich inzwischen an den Kosten.