Bottrop. Sportausschussvorsitzender Klaus Dobrindt will für Kinder mehr Zeiten in den Hallenbädern reservieren. Das wird möglich, wenn Schulleiter bei der Stadt Projektwochen anmelden.
Dass die Stadt aus Geldnot renovierungsbedürftige Lehrschwimmbecken komplett aufgeben muss, treibt die Leute um. Wo und wann sollen die Schulkinder noch schwimmen lernen? Neulich war das zu vorgerückter Stunde sogar Thema auf einer Party.
Klaus Dobrindt ließ das nicht ruhen. Der ÖDP-Ratsherr, Vorsitzender des Betriebsausschusses des Sport- und Bäderbetriebs, arbeitet mit daran, dass die Schulen in den Hallenbädern wieder mehr Zeit für ihren Schwimmunterricht bekommen. Möglich wird das, wenn die Schulen ihre Schwimmkurse in Projektzeiten abhalten.
Die Idee ist gut
Normalerweise seien die Schulen an feste Zeiten in den Bädern gebunden. „Wir können aber ja noch genauer hinschauen und durch kluge Planung weitere Schwimmzeiten frei machen. Diese sollten dann für den Projektunterricht der Schulen reserviert werden. Wir wollen das dann allen Schulen so anbieten“, schlägt er vor; also nicht nur denjenigen Schulen, die nun auf ihre eigenen Lehrschwimmbecken verzichten müssen.
„Die Idee ist gut“, stimmt Gerd Kießlich dem Ratsherrn zu. Für den Leiter des Sport- und Bäderbetriebes ist die zeitliche Konzentrierung des zusätzlichen Schwimmunterrichtes dann jedoch Bedingung. „Wenn eine oder mehrere Schulen uns sagen, wir wollen ein Projekt starten und auf ein, zwei Wochen beschränkt unseren Kindern, die nicht schwimmen können, in zum Beispiel einem Crashkurs das Schwimmen beibringen, dann können wir das möglich machen“, sagte Kießlich. Eine generelle Ausweitung der Schwimmzeiten sei jedoch kaum zu erreichen.
Zeiten für Schulen reduziert
„Die Schwimmzeiten für die Schulen sind ausreichend“, erklärt der Leiter der Bäderbetriebe. Die Schulen hätten außerdem auch mehr Platz für sich in den Bädern bekommen. Beispiel: Während sich sonst bis zu sechs Klassen das Hallenbad im Sportpark teilen mussten, seien es jetzt nur noch vier Klassen. Zwar habe die Stadt die Zeiten für die Schulen in den Bädern reduziert, räumt Kießlich ein. „Das lag aber daran, dass die Schulen insgesamt über einen längeren Zeitraum hinweg die Zeiten, die wir ihnen angeboten haben, gar nicht ausgenutzt haben“, sagte er. Das könne nicht daran gelegen haben, dass hin und wieder einmal die Lehrer fehlten oder der Bus zum Bad nicht fuhr. Ratsherr Klaus Dobrindt betont dagegen, dass die Stadt mit ihrem derzeitigen Angebot an die Schulen „das Minimum erfüllt“. Ob das so ist, wird der Rat bald erfahren. Denn der Sport- und Bäderbetrieb ist dabei zu ermitteln, wie viele Schulklassen zurzeit zum Schwimmen in die Bäder kommen.