Bottrop. Weil es zunehmend schwieriger wird, genügend Schulabsolventen für eine Lehre zu begeistern, sollen nun Auszubildende in die Schulen gehen und unter Jugendlichen „auf Augenhöhe“ für eine Karriere werben, an deren Anfang die Lehre steht.
Lehrlinge aus den Unternehmen der Region sollen künftig in den Schulen „Berufsorientierung auf Augenhöhe“ betreiben. Dieses neue Projekt mit dem Titel „Ausbildungsbotschafter“ hat die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer beschlossen.
Es geht um den Nachwuchs
„Die Unternehmen brauchen für den wirtschaftlichen Erfolg der Region weiterhin ausreichend qualifizierte Bewerber für die betriebliche Ausbildung“, betont IHK-Präsident Benedikt Hüffer. Etwa 1200 Klassen sollen die Ausbildungsbotschafter, die jetzt unter den Lehrlingen ausgewählt werden, jährlich besuchen.
Rund 100 000 Euro haben die Unternehmer, die sich in der Vollversammlung für die Durchsetzung der grundlegenden Interessen der Wirtschaft engagieren, für das Projekt bewilligt. Dass sie es für bedeutsam halten, geht auch auf den Andrang an den Hochschulen zurück. IHK-Vizepräsident Egbert Weber: „Schon bald werden Hochschulabsolventen mit Bachelor-Abschluss die Tätigkeiten von Industriekaufleuten übernehmen. Nur mit dem Unterschied, dass ihnen im Gegensatz zu den Absolventen der betrieblichen Berufsausbildung die praktische Erfahrung fehlt und sie älter sind.“
Um Jugendliche für eine Karriere mit Lehre zu begeistern, sei neben gut aufbereiteten Informationen „eine emotionale Ansprache der Schüler entscheidend“. Und dafür sei niemand besser geeignet als ungefähr Gleichaltrige, die über ihre Erfahrungen persönlich berichten.