Bottrop. . Vier Bewohner eines Hauses in Vonderort wurden durh Kohlenmonoxid aus einer defekten Gastherme verletzt. Das farb- und geruchslose Gas entsteht bei Verbrennungen und Menschen können es nicht wahrnahmen. So kann man sich schützen.
Vier Menschen wurden am Montagabend in einem Mehrfamilienhaus verletzt. Der Grund: Aus einer defekten Gastherme trat Kohlenmonoxid aus (die WAZ berichtete). Eine Bewohnerin des Hauses musste in einer Druckkammer behandelt werden. Nach Angaben der Polizei bestand jedoch zu keiner Zeit Lebensgefahr. Damit waren die Folgen dieses Unfalls noch vergleichsweise glimpflich. Dass es auch anders ausgehen kann, zeigt ein Fall aus Gelsenkirchen. Dort hatte vergangene Woche ein Dohlennest den Kamin verstopft, eine 20-Jährige starb an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Verhindert Sauerstofftransport
Das Gas ist farb- und geruchslos, und wird es eingeatmet, lagert es sich an den roten Blutkörperchen an und verhindert den Transport von Sauerstoff. Im Prinzip, so Feuerwehrsprecher Christoph Lang, kann das Kohlenmonoxid an jeder Feuerstätte, sprich an jedem Heizungsbrenner oder offenen Kamin entstehen.
Michael Rößler, Obmann der Schornsteinfeger in Bottrop: „Kohlenmonoxid ist das Ergebnis einer unsauberen Verbrennung.“ Als mögliche Gründe dafür nennt er schlechte Wartung, eine verschmutzte Anlage oder Probleme mit der Luftzufuhr. Bei so genannten Festbrennstoffen wie Kohle oder Holz können außerdem Feuchtigkeit oder Bedienungsfehler eine Fehlerquelle sein.
Deshalb sei die regelmäßige Kontrolle auch so wichtig. Die jährliche Überprüfung durch den Schornsteinfeger diene der Sicherheit aller Hausbewohner. „Denn bei der Abgasmessung kontrollieren wir auch immer den CO-Gehalt im Abgas.“ Ziel sei es, den so gering wie möglich zu halten. Werden bestimmte Grenzwerte überschritten, greift der Schornsteinfeger ein. Angegeben wird der CO-Gehalt in ppm, das ist die Kurzform von „parts per million“. Übersetzt bedeutet das „Teile von einer Million“. Liegt der CO-Gehalt im Abgas über 500, empfiehlt der Schornsteinfeger eine Wartung, liegt der Wert über 1000, schreibt er eine Wartung vor und kontrolliert anschließend erneut.
Regelmäßge Kontrolle
Gitter gegen Dohlennester
Immer wieder bauen Dohlen ihre Nester in Kaminen. Dadurch verstopfen sie, der Rauch zieht nicht mehr ab, die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung steigt.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann in seinem Kamin ein Dohlengitter einbauen lassen. Das übernehmen beispielsweise Schornsteinfeger oder Dachdecker.
Schornsteinfeger und Feuerwehr empfehlen deshalb den Einbau von CO-Meldern. Diese kleinen Geräte messen permanent den Kohlenmonoxid-Gehalt in der Luft, ist der zu hoch, geben sie einen schrillen Warnton ab – ähnlich dem eines Rauchmelders. Für rund 50 Euro gebe es gute Geräte, sagt Rößler, ausgestattet mit einer fest verbauten Batterie, die sieben Jahre halten soll. „Die Geräte werden dann in dem Raum mit dem Kaminofen oder der Gastherme in etwa 1,80 Meter Höhe angebracht.“ Wichtig ist, dass sie rund ein bis zwei Meter von der Feuerstätte entfernt sind.