Bottrop. Zur 4. Bildungskonferenz trafen sich Schüler, Lehrer, Berufsberater und Bildungsexperten in der Lohnhalle der alten Zeche Arenberg-Fortsetzung.

So sind Werbetitel nun einmal, stets haarscharf an der Wirklichkeit vorbei: „Such’ dir deinen Beruf aus. Bevor deine Eltern es tun“, lautet herausfordernd ein Slogan der Handwerkskammer. Dabei wollen viele junge Leute bei der Wahl von Beruf oder Studienfächern auf den Rat ihrer Eltern nicht verzichten. Für 46% sind die Eltern wichtige Berater, lautet das Ergebnis einer Befragung von Schülern aus den 8. Klassen auf der jüngsten Bottroper Ausbildungsmesse. Mit großen Abständen folgen danach: Verwandte (18%), Freunde (17%), Geschwister (13%).

Existenzielle Bedeutung

Wie lassen sich Eltern besser in die Berufswahl einbinden? Welchen Elterngruppen sollte man dabei höhere Aufmerksamkeit schenken? Was macht ein gutes Konzept der Elternbeteiligung aus? So lauteten folgerichtig wesentliche Fragen auf der 4. Bildungskonferenz der Stadt in der Lohnhalle Arenberg-Fortsetzung, zu der sich Schüler, Lehrer, Berufsberater und Schulpolitiker trafen. Die Konferenzteilnehmer suchten nach Wegen, wie sie Schülern bei der Wahl von Beruf oder Studienfächern helfen können.

Gelungene Ansätze

„Die jungen Leute wissen in der Regel, dass ihre Entscheidung für einen Beruf für ihr gesamtes Leben von existenzieller Bedeutung ist“, begründete Prof. Sylvia Rahn, Bildungsforscherin an der Universität Paderborn, das Vorhaben. „Schon zu Beginn der achten Klasse sagen mindestens 90 Prozent der Schüler, dass es wichtig ist, sich früh auf den Beruf vorzubereiten“, erklärte die Wissenschaftlerin, doch bei der Umsetzung fehle es dann an Können.

Die Bildungskonferenz warf daher auch die Frage nach dem richtigen Timing bei der Berufswahl auf. Sie griff dabei auch gelungene Ansätze der Berufsberatung an einzelnen Schulen heraus, um sie stadtweit zu empfehlen, wenn nicht gar verbindlich zu machen.