Ein klitzekleines bisschen weihnachtet es schon in den Räumen der Bottroper Tafel an der Gladbecker Straße. Denn jetzt werden dort nach und nach die ersten Weihnachts--Päckchen für die Bedürftigen in unserer Stadt abgegeben. Kurz vor dem Fest werden sie dann verteilt. Aber bis dahin müssen noch viele Bottroperinnen und Bottroper ein Herz zeigen und ein kleines – oder größeres – Päckchen für Kinder oder Erwachsene schnüren. „Wir benötigen rund 700 bis 800 Geschenk-Päckchen“, sagt Dieter Kruse. Der 72-Jährige gehört zum Vorstand des Trägervereins „Partner für Jung und Alt“ und arbeitet seit elf Jahren ehrenamtlich für die Tafel. Eine Aufgabe, die ihn spürbar erfüllt.

In festliches Papier gewickelt

Seit etwa sechs Jahren beschenken er und die anderen Helferinnen und Helfer der Tafel die Menschen, die sich während des Jahres Lebensmittel in der Hilfs-Einrichtung abholen. Das sind Bottroper, die Hartz IV beziehen oder eine sehr geringe Rente haben. „Damals wollten wir den Kindern zu Weihnachten eine Freude machen“, erzählt der ehemalige Polizei-Beamte. Inzwischen würden die Erwachsenen auch bedacht. Seither werden die Räume der Tafel vor dem Fest auch zu einem kleinen Lager. In einem Regal und auf dem Tisch stapeln sich die ersten Päckchen, liebevoll in festliches Papier gewickelt. Sie alle haben ein kleines Schildchen, auf dem steht, wer der Adressat sein soll. „Wir wollen keine Inhalts-Angabe“, erklärt Dieter Kruse. „Aber wir möchten wissen, ob etwas für einen Mann drin ist, für eine Frau oder ein Kind.“ Und so steht auf den Präsent-Kartons, die Bürger bisher gebracht haben, fein leserlich „Für eine Familie“, „Für einen Mann“ oder „für eine Familie mit kleinen Kindern“.

Dieter Kruse rät allen Spendern, möglichst haltbare Lebensmittel (keine Grundnahrungsmittel, die gibt es bei der Tafel), Kosmetik-Artikel, Süßigkeiten oder eben Dinge, die jedem von uns zum Fest auch Freude machen würden, hineinzulegen.

Und dann erfolgt eine logistische Meisterleistung, denn alle Präsente werden so sortiert, dass am 15. Dezember, wenn alle Geschenke-Kartons verteilt werden, auch jeder das für ihn richtige erhält. „Wenn dann die Kinder ihre Päckchen in Empfang nehmen, wenn Sie die strahlenden Augen sehen, dann entschädigt das für all die Mühen“, sagt Dieter Kruse.