Bottrop. . Die Pfarrei St. Cyriakus verkauft die Kirche St. Suitbert an Projektentwickler Oliver Helmke. Damit ist der erste Schritt hin zum „Dorf St. Suitbert“ getan. Ein Herzstück wird das neue Altenheim der Malteser. Für die Vonderorter ein Grund zur Hoffnung.

Wenn die katholische Kirche und Oliver Helmke heute den Vertrag unterzeichnen, dürfte das ein ziemlich einmaliger Vorgang im Bistum sein. Mit den Unterschriften wird der Projektentwickler nämlich Besitzer einer geweihten Kirche, in der weiterhin Gottesdienste gefeiert werden. Damit ist ein neuer Schritt getan auf dem Weg zum „Dorf St. Suitbert“.

Dahinter steht die Idee, die Kirche als Raum für Gottesdienste zu erhalten und sie zum Mittelpunkt eines markanten Zentrums des Stadtteils zu machen. U-förmig soll sie von einem Pflegeheim umschlossen werden, das von den Maltesern betrieben wird. Laut Helmke wird der entsprechende Pachtvertrag im Dezember unterschrieben. 90 Betten wird die Einrichtung zur Verfügung stellen, zusätzlich sind barrierefreie Wohnungen geplant.

Bis zum Sommer, so hofft Helmke, könnten die Bauarbeiten beginnen. Er rechnet mit einer Bauzeit von 15 Monaten. Profitieren wird dann auch der Kindergarten, er soll in mit renoviert „und für die U3-Betreuung erweitert“ werden. Der Suitbert-Treff, also die ehrenamtlich organisierte Anlaufstelle für Vonderorter, wo man sich auf einen Kaffee trifft, bleibt erhalten, der Pfarrsaal in seiner gegenwärtigen Form jedoch nicht.

Zwei Hoffnungen

Die Vonderorter verbinden mit dem Projekt zwei Hoffnungen: Zum einen gibt es in dem Ortsteil dann ein Angebot an altengerechten Wohnungen. Vonderorter, die im Alter bisher nicht mehr in ihrer Wohnung bleiben konnten, mussten den Stadtteil in der Regel verlassen. Zum anderen baut man auf die Verbesserung der Infrastruktur.

Letzteres war auch ausschlaggebend für die Pfarrei St. Cyriakus. Das Gesamtkonzept, so Geschäftsführer Klaus Dobrindt, habe überzeugt. Außerdem sei es durch die Verbindung der Kirche mit dem Altenheim möglich, St. Suitbert als Raum für Gottesdienste zu sichern.

Keine Änderung für die Gläubigen

Aktuell ändert sich für die Gläubigen in Vonderort nichts. „Wir haben das Gebäude verkauft. Für die Seelsorge ist immer noch die Pfarrei zuständig“, betont Dobrindt. In der Präambel des Kaufvertrags heißt es: „Insbesondere sollen in St. Suitbertus weiterhin regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden.“ Auch die pastorale Verantwortung der Pfarrei ist dort explizit angesprochen.

Die genauen Auswirkungen auf die Infrastruktur seien schwer vorherzusagen. Helmke: „Aber ich will versuchen, eine der Bottroper Banken davon zu überzeugen, einen Geldautomaten in dem neuen Dorfkern aufzustellen.“ Zur Erinnerung: Die Sparkasse hatte ihren Ende 2011 abgebaut.