Bottrop. .

Der Bottroper Pfarrer Reinhard Potts wird zum 1. Dezember als Beauftragter für Mission und Entwicklung des Bistums der Alt-Katholiken auf die Philippinen reisen, um dort gemeinsame Projekte mit der Philippinischen Unabhängigen Kirche zu besichtigen. Ob er trotz der Verwüstungen, die der Taifun „Haiyan“ auf den Inseln angerichtet hat, sein geplantes Programm absolvieren kann, weiß er noch nicht. Zunächst hat er die Fluggesellschaft gebeten, sein Freigepäck aufzustocken, damit er Verbandsmaterial und Textilien für die Nothilfe mitführen kann.

Sonderkollekte

Das Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland hat für den kommenden Sonntag in allen Gemeinden zu einer Sonderkollekte aufgerufen. Reinhard Potts: „Ich werde einen kleinen Teil des gesammelten Geldes mitnehmen, um spontan auszuhelfen, wo es nötig ist. Außerdem werde ich mich darum kümmern, dass das restliche Geld, das an Ansprechpartnern der Schwesterkirche überwiesen wird, auch bei den Hilfsbedürftigen ankommt.“

WAZ-Spendenaktion 2013Zwischen der Philippinischen Unabhängigen Kirche und dem Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland existiert eine langjährige Partnerschaft. „Im vergangenen Jahr haben wir mit der Sternsinger-Aktion Gelder gesammelt, um dabei zu helfen, eine Schule wiederaufzubauen, die durch einen Sturm zerstört wurde.“

Potts Aufenthalt dauert zwölf Tage und „ist schon seit Juni geplant“, sagt Potts. Sein Amts-Bruder Dr. Franz Segbers, Priester in Frankfurt, wird Potts auf den Philippinen in Empfang nehmen. Er ist bereits seit zwölf Tagen dort, reiste an, als der Taifun gerade über die Inseln hinweg gezogen war. In einem Brief an die Gemeinden schildert Segbers den Taifun als „menschengemacht“ und als „Folge unseres Lebensstils und unserer Wirtschaftsweise, die keine Rücksicht auf die Schöpfung nimmt“. Darunter leide nun vor allem die Urbevölkerung, die seit Jahrhunderten um einen nachhaltigen Lebensstil bemüht sei.

Vorlesungen halten

Franz Segbers ist eigentlich auf die Philippinen gereist, um dort eine Vorlesungsreihe zu halten. Er beschreibt die Situation der Menschen dort als ein „Desaster“. „Einige meiner Studenten haben alles verloren – Eltern, Haus ... andere wissen nicht, wo ihre Verwandten geblieben sind. Unsere Kirche hat zwei Priester verloren.“ Segbers lobt den engagierten Kampf der Kirche an der Seite der Menschen in den verwüsteten Gebieten.