Kirchhellen. . Der Geistliche besucht die Förderer der Stiftung „Bom Conselho Kirchhellen“. Eine Farm, die das Altenheim mitfinanziert, verlor viele Tiere

In unseren Breiten sorgt der nicht enden wollende dichte November-Regen zuweilen für Verdruss, Pater Zito Gomez de Lima hingegen kommt aus einem Landstrich in Brasilien, für den Regen eine Himmelsgabe wäre. Die Region leidet unter einer unvorstellbar intensiven Dürre. „Diese Dürreperiode dauert schon zwei Jahre“, erzählt der Geistliche, der in Kirchhellen längst kein Unbekannter mehr ist. Pater Zito steht in dem südamerikanischen Land an der Spitze der Stiftung „Bom Conselho Kirchhellen“, die Hedwig und Werner Koller vor 20 Jahren mit ihm – und mit Unterstützung vieler Kirchhellener – gegründet haben. In diesen Tagen besucht der Geistliche seine Freunde in Kirchhellen und berichtet über den Stand der Entwicklung in Bom Conselho.

Neue Bewässerungsanlagen

Die Nachrichten, die er mitbringt, sind nicht nur gut. „Die Trockenheit hat die Stiftung schlimm getroffen“, sagt Hedwig Koller. Eine der zwei Farmen, die dazu gehören, habe viele Kühe verloren. Von einst 100 Tieren hätten nur 22 überlebt. „Wegen der Wasserarmut ist das Futter knapp geworden“, sagt Werner Koller. Selbst einst reiche Farmer seien heute verarmt.

Angefangen hat die Hilfe aus Kirchhellen für Brasilien etwa 1990. Damals habe Sohn Guido bei einem Studienaufenthalt in der Stadt Recife Pater Zito kennengelernt. Der Brasilianer habe von dem Wunsch erzählt, für gänzlich verarmte alte Frauen, die in einem herunter gekommenen Gebäude nahe der Kirche hausen mussten, ein Heim zu bauen. Weil Geld fehlte, habe das Kirchhellener Ehepaar mit dem damaligen Pfarrer in Kirchhellen gesprochen und schon kurze Zeit später sei die bis heute andauernde Hilfs-Aktion gestartet. In dem Heim wohnten inzwischen 61 alte, alleinstehende, verarmte Menschen sowie behinderte Menschen. Zudem betreibe die Stiftung zwei Farmen, die einen Teil des Lohns für die Pflegekräfte trügen.

Pater Zito berichtet am Donnerstag

Förderer und Interessenten haben am Donnerstag, 14. November, um 19.30 Uhr die Gelegenheit, im Haus der Familie Koller mit Pater Zito über Bom Conselho zu sprechen (Finkenweg 10). Um Anmeldung wird gebeten (02045-2601).

Spendenkonto: Konto-Nr. 101010, Paxbank Aachen, BLZ: 370 601 93.

Eine dieser Farmen sei besonders heftig von der Dürre getroffen. Die Stiftung sei daher dabei, neue Perspektiven zu erschließen. So habe Pater Zito das Bewässerungssystem ausgebaut. Außer auf Kühe setzte die Farm künftig auch auf Hühner und Schweine.

Außerdem unterstütze die Regierung ein Tourismus-Programm. „Schon jetzt werden in kleinerem Rahmen Unterkünfte für Gäste aus der Region vermietet“, erzählt Hedwig Koller. Später solle es Übernachtungs-Möglichkeiten für 100 Touristen geben. „Der Ort liegt in 600 Metern Höhe“, beschreibt die Kirchhellenerin die Lage der Farm, „das ist bestens geeignet für die Menschen aus Recife. Sie können dort der drückenden Hitze in der Stadt entfliehen.“ Ein Fußballfeld und ein Schwimmbad gehörten ebenfalls bald zu den Touristik-Angeboten der Stiftungs-Farm.