Bottrop. . Bottroper mit Herz spenden eine Vielzahl nützlicher Gegenstände an das Tierheim. Die ehrenamtlichen Helferverkaufen sie auf dem alljährlichen Weihnachtsbasar. Für die Einrichtung mit ihren zurzeit 300 Schützlingen ist das ein Segen.

Für 60 ehrenamtliche Unterstützer des Tierheims begann der Tag um sechs Uhr. Diesmal mussten neben der üblichen Arbeit mit den Tieren eine Vielzahl an Sachspenden für den 17. Weihnachtsbasar dekorativ ausgelegt werden. Es wurden Ideen für die kommende Winterzeit präsentiert und ein großer Antik- und Büchermarkt aufgebaut.

„Die Spenden bringen Tierliebhaber jedes Jahr zu uns. Verkauft werden sie dann von den Ehrenamtlichen, weshalb jeder heute eingenommene Euro auch in unsere Tierheimkasse fließt“, sagt Heimleiterin Hildegard Tüllmann.

Vermittlungsquote

Bei momentan 300 Tieren ist sie froh, wenn durch Aktionen wie dieser Weihnachtsbasar zugleich die Vermittlungsquote steigt. „Wir erleben Besucher, die zum Beispiel kürzlich ihren Hund verloren haben und die hier einen Welpen für sich entdecken. Andererseits haben wir heute auch wieder zwei Fundhunde und eine Katze dazubekommen. Leider gibt es Halter, denen ihnen ihr Tier im Weg ist. Die finden dann erstaunliche Gründe . . . “

Seit 26 Jahren kümmert sich Hildegard Tüllmann ebenfalls ehrenamtlich um das Tierheim, das vorher ein Tierasyl war. Sie erinnert sich daran, was einst den Anstoß für ihr Engagement gab: „Früher ist einer Freundin mal ein Hund zugelaufen, den wir dann ins Tierasyl in gebracht haben. Die Haltungsbedingungen waren so schlimm, dass ich hier hängen geblieben bin und mich für die Entwicklung zu einem richtigen Tierheim eingesetzt habe. Damals konnten wir uns nicht vorstellen, wie sich das Heim einmal entwickeln würde. Vereinsführung - die musste ich erst erlernen.“

Unterstützt wird Hildegard Tüllmann von zehn fest angestellten sowie engagierten ehrenamtlichen Kräften, die sich unter anderem den Katzen widmen, sie zum Teil erst zähmen, oder liebevoll mit den Kaninchen spielen. Zudem ist das Heim auch auf einige Unterstützter angewiesen, die unter der Woche mit den Hunden spazieren gehen.

Einer dieser Helfer ist Thomas Orchulok. Zweimal die Woche führt er mit seiner Frau mehrere Stunden drei bis sechs Hunde aus. „Anfangs wollten wir einfach nur spazieren gehen und dabei die Hunde mitnehmen. Jetzt haben wir uns so daran gewöhnt, dass wir unbedingt mit den Tieren an die frische Luft gehen müssen. Ansonsten würde uns etwas fehlen. Aber es ist auch erstaunlich, wie sehr sich Hunde auf uns fixieren können, wenn man nur mit ihnen rausgeht.“

Er selbst konnte sich als Allergiker keinen Hund zulegen, sonst hätte Thomas Orchulok sicher einen Schützling aus dem Heim mitgenommen. Doch zum Glück finden sich immer wieder Bottroper, die den Weg zur Wilhelm-Tell-Straße finden.