Bottrop. . Die Schule und das Unternehmen wollen enger zusammen rücken. Dadurch bieten sich den Schülern mehr Möglichkeiten in der Berufsorientierung. Für den Automobiltuner ist es die erste Kooperation dieser Art, die Schüler begrüßen die Vernetzung von Theorie und Praxis.
Für Brabus ist es Neuland, die Willy-Brandt-Gesamtschule (WBG) hat in der Frage schon eine gewisse Routine. Drei Lernpartnerschaften mit Betrieben, eingestielt unter anderem vom Bottroper Bildungsbüro, unterhält die Eigener Gesamtschule bereits, die vierte, eben mit dem Automobiltuner aus der Nachbarschaft, wurde am Freitag unterschrieben. Eberhard von Rennenberg, der Brabus-Geschäftsführer für Finanzen und Personal, und Schulleiter Jochem vom Schwerdtner unterzeichneten den entsprechenden Vertrag.
Und schon zuvor, am Donnerstagvormittag, wurde er mit Leben gefüllt. Drei Brabus-Auszubildende erzählten vor den Schülern von ihren Erfahrungen, zusätzlich stellte das Unternehmen die Ausbildungsberufe bei Brabus vor. Von Rennenberg: „Wir merken immer wieder, dass sich Azubi nur schwer in einem Betrieb zurecht finden. Deshalb wollen wir frühzeitig den Betrieb öffnen.“
Der Kooperationsvertrag zwischen Schule und Brabus wurde vom Bildungsbüro und der IHK vermittel und sieht verschiedene Maßnahmen vor. Neben dem Besuch in der Schule sei auch eine Kooperation während einer Projektwoche denkbar. So sei es vielleicht möglich, dass eine Schülergruppe einen Autositz gestalten könnten. Denn von Rennenberg betont die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten im technischen wie im kaufmännischen Bereich bei Brabus. Und was die Sitzgestaltung angeht, der Beruf des Autosattlers oder des Autoinnenausstatters, wie es mittlerweile heißt, sei inzwischen extrem selten und oft nicht mehr so präsent. So profitieren beide Seiten von der Kooperation. Davon sind der Brabus-Geschäftsführer und der Schulleiter überzeugt.
Generell habe sich das Verständnis von Schule in den letzten Jahren stark verändert, so von Schwerdtner. Egal bei welcher Schulform, der Aspekt Berufsorientierung gewinne immer stärker an Bedeutung. Und über derartige Kooperationen sei die Berufsorientierung praxisnäher, man habe „einen direkten Zugang zur Arbeitswelt“.
Diesen Praxisbezug begrüßt auch Schülersprecher Nils Beyer: „Diese Vernetzung zwischen Praxis und Theorie macht die Kooperation auch für die Schülerseite wertvoll.“ Ähnlich sehen es seine Mitschüler. So weiß Verena Günzig (16) zwar schon, dass ihre berufliche Zukunft im kaufmännischen Bereich liegen soll, das Brabus auch in dem Bereich Möglichkeiten bietet, ist für sie eine wertvolle Information.