Bottrop..



Zwar hatte der Deutsche Wetterdienst noch Unwetterwarnungen für Dienstag herausgegeben, doch Sturmtief „Christian“ hielt sich dann vornehm zurück. „Im Moment haben wir Stufe Grün – das heißt keine Warnung“, sagte Franz-Josef Borgmann, Abteilungsleiter bei der Bottroper Feuerwehr, am Dienstagmittag. Für den Abend rechnete er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde. „Aber auch dann wären wir erst einmal bei der Vorwarnstufe Gelb“, beruhigte Borgmann.

Verlauf und Folgen

Feuerwehr und Fachbereich Umwelt und Grün schätzten Verlauf und Folgen des Sturmtiefs insgesamt als „unspektakulär“ ein. Zwischen 15 und 20 Stellen hätten Feuerwehr und Umweltamt am Montag anfahren müssen, sagte Kai-Uwe Dahm vom Fachbereich Umwelt und Grün. Die Bilanz: drei beschädigte Autos durch heruntergefallene Äste, einige verrutschte Dachziegel und zahlreiche umgeknickte Äste. Dahm zeigte sich erleichtert: „Lieber ein paar Blechschäden mehr, als dass Menschen verletzt werden wie in Gelsenkirchen.“ Dort waren zwei Personen, darunter ein Kind, von einer umgestürzten Buche erschlagen worden.

Die Aufräumarbeiten von Baumtrupp und Pflegekolonnen dauern allerdings weiterhin an, so Dahm. Mit schwerem Gerät seien die vier Mitarbeiter des Baumtrupps unterwegs, um Baumstämme zu zerkleinern und abzutransportieren. „Am Montag haben wir nur das Nötigste gemacht: größere Äste von den Straßen entfernt und umgeknickte Bäume aus dem Weg geräumt.“ Dahm geht davon aus, dass die Arbeiten noch bis Mittwoch andauern.

Die Polizei musste am Montag siebenmal wegen des Sturms ausrücken. „Wir haben von der Feuerwehr Bescheid bekommen, wenn es darum ging, Straßensperren einzurichten, weil umgeknickte Bäume den Verkehr gefährdeten“, sagte Polizeisprecherin Ramona Hörst vom zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen.

Auch das Entsorgungsunternehmen „Best“ hat seit zwei Tagen alle Kehrmaschinen und Handkolonnen im Einsatz. Sturmtief „Christian“ hat im ganzen Stadtgebiet eine Flut von Laubabfällen ausgelöst. „Das große Problem für die Laubsauger sind die Äste. Die Geräte verstopfen sofort, wenn sich das Holz darin verkantet“, erklärte Best-Einsatzleiter Ralf Elsner. Dickere Äste hinderten die Kehrmaschinen zum Teil am Fortkommen. „Das ist so, als würden auf der Straße überall Stopper liegen“, meinte Elsner.

Die Best-Mitarbeiter sind bereits seit dem 15. Oktober ständig im Einsatz, um die Straßen vom Herbstlaub zu befreien.