Bottrop. . Geht es nach Vorschlägen der SPD sollen an der Neustraße Sporthalle und Kindergarten entstehen. Doch rund 150 Fußballer der Hobbyliga nutzen das Areal. Die hat zwar den eigenen Ligabetrieb eingestellt, stellt aber fünf Mannschaften in der Kreisliga.

Dieser Vorschlag der SPD löste an eben jenem Sportplatz große Verwunderung aus – vorsichtig ausgedrückt. Denn dass der Platz nicht mehr benötigt wird oder gar „abgängig“ sei, wie es in der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am Dienstag hieß, sieht man hier keineswegs.

Hobbyliga als eingetragener Verein

Der Verein Hobbyliga nutzt das Gelände an der Neustraße nach wie vor. Zwar hat die Hobbyliga den eigenen Ligaspielbetrieb eingestellt, sich insofern quasi tatsächlich aufgelöst, der eingetragene Verein „Hobbyliga“ existiert jedoch nach wie vor. Zu Saisonbeginn hat er sich dem Fußballkreis angeschlossen, fünf Mannschaften des Vereins spielen nun in der Kreisliga. Fünf Mannschaften, die den Sportplatz Neustraße zum Trainingsbetrieb und am Wochenende als Heimspielstätte nutzen. Hinzu kommt der SV Vonderort, der aktuell hier zu Gast ist, so lange dessen Sportanlage saniert wird.

Auch Dienstagabend trainiert bei strömendem Regen eine Mannschaft. Im Vereinsheim tagt der Vorstand. „Seit 2002 betreiben wir den Platz in Eigenregie und haben mit Engagement und Herzblut ein Schmuckstück geschaffen“, so der stellvertretende Vorsitzende Frank Honysz. Höhepunkt des Engagements: Bau und Renovierung des Vereinsheims. 2012 wurde es eingeweiht, die Container, aus denen es besteht, konnte die Hobbyliga von ehemaligen Platz von Blau-Weiß-Fuhlenbrock übernehmen.

330 Mitglieder habe der Verein, sagt die zweite Geschäftsführerin Evelyn Masuth. Etwa 150 seien aktiv, trainierten unter der Woche und spielten an den Wochenenden regelmäßig. „An jedem Spieltag finden hier drei bis vier Spiele statt, die des SV Vonderort eingerechnet.“ Über 100 Zuschauer fänden sich dann an der Neustraße ein. „Hier geht es um mehr als Sport. Der Platz ist Bindeglied für Ehemalige, Aktive und deren Familien“, sagt Honysz.

Ein Blick auf den Trainingsplan zeigt, was Honysz und Masuth meinen. Am Montag sind drei Mannschaften zum Training eingetragen, an den restlichen Wochentagen sogar vier. Von 17 Uhr bis 21 sind nahezu täglich Trainingszeiten vergeben – inklusive der Mannschaften des SV Vonderort. Aber wenn man sich mit dem Verein schon jetzt einen Platz teilt, ginge das nicht auch nach Fertigstellung der Anlage in Vonderort? Davon sind die Verantwortlichen der Hobbyliga nicht besonders angetan.

Doch warum geht die SPD überhaupt davon aus, der Platz werde nicht mehr gebraucht? Diese Information, so SPD-Ratsfrau Meike Schöps, stamme aus der Stadtverwaltung, darauf habe sich die Partei bei ihren Etatberatungen verlassen. „Es hieß immer, die Hobbyliga habe sich aufgelöst.“ Tatsächlich handle es sich bisher lediglich um einen Vorschlag der SPD. Ob er überhaupt umgesetzt werden könne, müsse nun geprüft werden. „Dazu gehört eben auch, dass die Verwaltung sehen muss, wie der Platz tatsächlich genutzt wird.“