„Wenn dich jemand mit Steinen bewirft, wirf Rosen zurück“, lautet ein türkisches Sprichwort. Und unter diesem Motto trafen sich gestern ab 15 Uhr in der Ditib-Moschee Christen und Muslims zu einer gemeinsamem Feier. In den sowohl auf Arabisch, Türkisch und Deutsch vorgetragenen Gebeten und Gesängen ging es um Toleranz, Nächstenliebe, und Vergebung statt Vergeltung.

Lesungen aus der Bibel und aus dem Koran zeigten, dass sowohl Christentum als auch Islam Liebe und Respekt lehren und fordern.

Bereits seit 15 Jahren findet der Bottroper Nachbarschaftstag statt, dieses Mal in der Moschee in der Properstraße.Dort wurden die katholischen, evangelischen und neuapostolischen Gäste von ihren islamischen Gastgebern freundlich und herzlich aufgenommen. Nach der Begegnung in der Moschee trafen sich alle im Saal unterhalb der Moschee und aßen gemeinsam vom reichhaltigen Buffet aus deutschen und türkischen Spezialitäten.

Beim Nachbarschaftstag geht es darum, das Miteinander zu fördern, sich zu begegnen. „Durch das Besuchen lernt man am meisten“, sagt deshalb auch Pfarrerin Anke-Marie Büker-Mamy von der evangelischen Kirchengemeinde Bottrop, die nächstes Jahr Gastgeber sein wird.

„Das Wichtigste, was wir unseren Kindern beibringen, ist Respekt und Liebe. Denn nur wo Respekt ist, ist auch Liebe“, sagt auch Cevriye Aker, Lehrerin in der Koranschule in der Prosperstraße.

Und es sind gerade Respekt und Nächstenliebe, die durch den Nachbarschaftstag gefördert werden sollen.

„Der Tag ist eine gute Gelegenheit, Vorurteile zu beseitigen“, sagt Pfarrerin Bücher-Mamy. Und auch der engagierten Helferin Kadriye Gökgöz war es wichtig, die Gemeinsamkeiten des christlichen und muslimischen Glaubens zu betonen: „Im Islam ist es sehr wichtig, zu teilen und auch wir sagen ‘Amen’“.

Passend wählte daher auch Pfarrerin Bücher-Mamy ihre Schlussworte: „Gott soll uns Seite an Seite sehen, mit Rosen in der Hand“.