Bottrop. .

Das bisherige Leben des 28-jährigen Bottropers verlief nicht gerade auf der Sonnenseite. Dafür ist nicht zuletzt er selbst verantwortlich. Am Dienstag stand er zum zweiten Mal wegen Brandstiftung vor Gericht.

Am frühen Morgen des 13. April dieses Jahres setzte er an der Krümmerstraße ein Gartenhaus in Brand. Einwegpaletten, die gleich neben der Laube lagen, hatte er mit dem Feuerzeug angezündet. Die Flammen griffen auf das Häuschen über. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 5000 Euro. Die XVII. Strafkammer des Essener Landgerichtes verurteilte ihn gestern zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten und ordnete die Unterbringung des alkohol- und drogenabhängigen Angeklagten in einer Entzugsklinik an.

„Das kann ich mir selber nicht richtig erklären“, antwortete der Bottroper auf die Frage nach seinem Motiv für die Tat. Dann bietet er als möglichen Hintergrund: „Mein Vater hat eine Woche lang nicht mit mir gesprochen.“ Das sei aber doch wohl kein Grund zu zündeln, meint Richterin Gabriele Jürgensen.

Der 28-Jährige, der keinen Hauptschulabschluss und keine Ausbildung hat, der eine Lehre abbrach und der offenbar nicht viel Freude an regelmäßiger Arbeit hat, wohnt noch heute bei seinen Eltern. „Das wird diese nicht mit Begeisterung erfüllt haben“, vermutet die Richterin und erfährt, dass es tatsächlich reichlich Reibereien im Familienalltag gab. „Rumhängen“, gab der Bottroper an als tägliche Beschäftigung und dazu „viel Kiffen.“ Auch die Beziehung zu einer Freundin scheiterte vor einigen Jahren an diesem Lebenswandel. Jetzt ist er arbeitslos und lebt von staatlicher Unterstützung.

Am Tattag, so berichtet der Angeklagte, habe er neun Flaschen Bier getrunken, dazu „Fußball geguckt und Musik gehört“. Anschließend wollte er noch einen Kumpel besuchen. Auf dem Weg dorthin fielen ihm die Paletten ins Auge. Daran konnte er nicht vorbei gehen und zückte das Feuerzeug. Danach ging er zurück nach Hause. Als die Feuerwehr wenig später anrückte, guckte er interessiert aus dem Fenster im Badezimmer und geriet so ins Visier der Ermittler.