Bottrop.

Sei es die Wiedererweckung eines Teiches im Stadtgaren, die Schaffung eines „Ebelladens“ als Genossenschaftsprojekt, eine neue Brunnenarchitektur oder die Konzentration von innovativen Energie-Häusern im Rathausviertel - der „Masterplan für einen klimagerechten Stadtumbau“ gibt Hunderte von Gestaltungsanregungen.

Sie richten sich nicht nur an Verwaltung und Politik, sondern an alle Bürger, Vereine, Verbände und Unternehmen in dieser Stadt mit dem Appell, bei der Umsetzung auch visionärer Vorschläge und Ideen mitzumachen.

Die Innovation City Ruhr GmbH hatte das Werk bei dem Planungsbüro Albert Speer & Partner in Auftrag gegeben. Vor einem Jahr begann in Zusammenarbeit mit der Stadt die Bestandsaufnahme. Eine Lenkungsgruppe wurde eingerichtet unter Bürgermeister Klaus Strehl und Hermann Hirschfelder, dem Vorsitzenden des Wirtschaftsförderungsausschusses. Nun liegt der Entwurf des Masterplans vor. Er umfasst 500 Seiten. „Es können durchaus tausend Seiten werden“, sagt Dr. Michael Denkel, Partner von Albert Speer.

Tief in der Materie

Man sei tiefer in die Materie eingetaucht als geplant. Nun liege ein Prototyp vor, mit dem sich „an allen Schrauben drehen lässt“. Es sei wohl einzigartig, dass es einen Detail-Plan zur Aus- und Umgestaltung einer bestehenden Stadt gibt.

„Ein Ideenfundus für die Stadtentwicklung“ lobt denn auch Klaus Strehl. Der Plan zeige, was in Bottrop möglich und zielführend ist. Die Projekte müssten Zug um Zug an die technischen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.

Für Hermann Hirschfelder definiert das Werk den Zukunftsstandort Bottrop. „Damit wird auch eine wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Energie-Sektor angestoßen.“

Oberbürgermeister Bernd Tischler ist sicher, dass „dieser Masterplan die Stadt verändern wird“. Es sei ein Werk, das Energie-Effizienz, Klima- und Landschaftsschutz, Mobilität, Freiraumgestaltung und Stadtentwicklung miteinander verbinde. Für dieses „Innovationshandbuch“ sieht Burkhard Drescher, Chef der Innovation City Ruhr, noch andere Städte als Abnehmer. „Wir werden es ihnen gegen eine Gebühr zugänglich machen.“ Doch zunächst liege die Umsetzung in der Hand des Bottroper Rates. Der Technische Beigeordnete Norbert Höving ist sicher: „Vieles wird in eine verbindliche Bauplanung einfließen.“

Das gesamte Dokument kann heruntergeladen werden auf www.icruhr.de

Eine öffentliche Präsentation des Masterplan-Entwurfs findet am 14. Oktober um 18 Uhr in Form eines Bürgerforums im ZIB an der Südring-Center-Allee statt. Dort sind alle Bottroper Bürger eingeladen, die gesammelten Ideen und Visionen zu diskutieren und gegebenenfalls noch weitere Vorschläge einzubringen.