Bottrop. Nach dem Datendiebstahl sollte das Entschuldigungsschreiben des Deutschland-Chefs an die Mobilfunk-Kunden spätestens heute im Postkasten liegen. Die wichtigsten Tipps zum Schutz vor Identitätsmissbrauch.

Die schlechte Nachricht ist unter dem Briefkopf des Chefs von Vodafone Deutschland zu lesen. „Ich wende mich heute in einer wichtigen Angelegenheit persönlich an Sie“, lässt Jens Schulte-Bockum wissen. Dann eröffnet der Geschäftsführer dem Mobilfunk-Kunden, dass Kriminelle bei dem Telekommunikationsunternehmen die Stammdaten von zwei Millionen Personen gestohlen haben: Name, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Bankleitzahl und Kontonummer.

Auch interessant

„Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie zu den betroffenen Personen gehören“, schreibt Schulte-Bockum dann. Alle betroffenen Kunden will Vodafone diese Weise über den Diebstahl ihrer Daten unterrichten. „Spätestens am Samstag sollte jeder dieses Schreiben in seinem Postkasten haben“, sagte Vodafone-Sprecher Bernd Hoffmann. Wie viele Kunden es in Bottrop sind, kann er allerdings nicht sagen.

Vodafone-Chef Schulte-Bockum beruhigt in seinem Brief: „Es ist sehr unwahrscheinlich, mit den erlangten Stammdaten einen Schaden anzurichten“. Dennoch sollten die gewarnten Kunden wachsam sein.

Bankeinzug im Internet

Die Diebe sind ja an wichtige Bankdaten gelangt. Noch haben sie im Online-Handel damit leichtes Spiel. So warnen Experten, dass Kriminelle mit gestohlenen Kontonummern und Bankleitzahlen versuchen, im Internet per Bankeinzug zu bezahlen. Viele Online-Händler überprüfen nämlich nicht, ob die Daten der Kunden und Kontoinhaber übereinstimmen. Das neue Sepa-Verfahren erschwert das. Generell ist jedoch zu empfehlen: Überprüfen Sie einmal pro Woche Ihre Kontostände. Fallen Ihnen Unregelmäßigkeiten auf, genügt ein Anruf bei Ihrer Bank, um das Geld zurückzuholen.

Gefälschte Bank-Mails

Da die Diebe jetzt darauf aus sein dürften, die von ihnen gestohlenen Daten zu vervollständigen, hüten Sie sich vor Pishing-E-Mails. Pishing setzt sich aus Password fishing zusammen. Mit diesen massenhaft versendete E-Mails, die aussehen wie Bank-Nachrichten versuchen Betrüger nach Passwörtern, Pins, Transaktionsnummern oder Kreditkartennummern zu fischen. Mit Hilfe der gestohlenen Stammdaten können Kriminelle solche falschen E-Mails jetzt echter wirken lassen. Grundsätzlich aber sollte niemand persönliche angaben machen, der per -E-Mail darum gebeten wird.

Sicherheitssoftware

Gute Sicherheitssoftware zu verwenden, sollte für jeden Nutzer eines Computers oder Smartphones selbstverständlich sein. Warnen diese Programme von Trojanern, Viren oder anderen Schädlingen, kann dies ein Hinweis auf Identitätsdiebstahl sein

Passwörter

Zwar beruhigt Vodafone, dass Pin-Nummern und Passwörter nicht gestohlen worden sind, dennoch sollten Sie diesen Tipp beherzigen: Verwenden Sie niemals nur ein einziges Passwort. Greifen Diebe dieses ab, hätten Sie ja Zugang zu allen Ihren Accounts. Also: Verwenden Sie am besten für jeden Zugang ein anderes Passwort.

www.bsi-fuer-buerger.de

Weitere Basistipps hält das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bereit. Es ist unter der Internetadresse www.bsi-fuer-buerger.de zu erreichen.