Bottrop. . Beim Spitzengespräch der drei Oberbürgermeister über die Abfallentsorgung ab 2015 ist die Direktorin des Regionalverbandes Ruhr die Vierte im Bunde. Eine Vorentscheidung fällt in diesem Monat.
Wo wird die Stadt ab 2015 ihren Hausmüll entsorgen, und was wird das dann die Bürger kosten? Mit dem neuen Angebot der Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhrgebiet (AGR), den Müll in ihrer Verbrennungsanlage in Herten zu entsorgen, kommt für die Stadt eine dritte Variante ernsthaft in Betracht.
Die Stadt befasst sich jedenfalls intensiv damit. Das ließ Oberbürgermeister Bernd Tischler nach einem Spitzengespräch mit Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß und dem Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski erkennen. „Wir haben heute morgen zusammengesessen, und wir waren auch bei Karola Geiß-Netthöfel“, sagte Tischler. Vierte im Bunde war also die Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), dessen Tochterfirma die Abfallentsorgungsgesellschaft ist.
Gebühren im Blick
„Wir haben uns heute noch einmal das AGR-Angebot vortragen lassen und es gemeinsam erörtert“, sagte Tischler. „Dieses Angebot hat den Vorteil, die Zusammenarbeit der Revierstädte weiter zu stärken. Die Abfallgesellschaft Ruhr ist ja eine Tochterfirma unserer Städte“, erklärte der Oberbürgermeister.
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Auch heute werde es weitere Gespräche geben, kündigte Tischler an. Ziel sei eine Lösung, die auch auf längere Sicht möglichst günstige Abfallgebühren für die Bürger verspreche, unterstrich der Oberbürgermeister. Vermeiden lasse sich ein Anstieg wohl nicht. „Die Abfall-Spezialisten überprüfen jetzt die Zahlen. Wir werden dann genau sehen, wie sich die Gebühren entwickeln werden“, sagte er.
Bei den Gesprächen spielt auch eine Rolle, dass NRW-Umweltminister Remmel auf eine Müllentsorgung in der Nähe und eine Zusammenarbeit der Städte setzt. Beide Vorgaben des Ministers können die Städte sowohl mit einem gemeinsamen Kauf des Müllkraftwerks Karnap, über den sie mit RWE verhandeln, als auch mit der Müllverbrennung bei der RVR-Tochterfirma in Herten erfüllen. Für den Karnap-Kauf müssen die drei Städte allerdings bis zu 68 Mio. Euro zahlen. „Herten müssen wir nicht kaufen“, bestätigte der Oberbürgermeister.
Drei Alternativen
Nach Angaben der Linken im RVR-Parlament werden für die Verbrennung in Herten 80 Euro pro Tonne fällig. Wie berichtet, fallen in Karnap künftig im schlechtesten Fall 85 Euro je Tonne an. Auch mit einer Ausschreibung lassen sich die Ziele der Städte und des Landes indes erreichen. „Wir können zum Beispiel ja zur Bedingung machen, dass wir den Müll in einem bestimmten Umkreis entsorgen“, erklärte der Oberbürgermeister. Der Verwaltungsrat der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (BEST) in der kommenden Woche und der Rat eine Woche darauf werden deshalb über drei Alternativen entscheiden müssen:
1. Kauf des Kraftwerks in Karnap
2. Müllentsorgung in Herten
3. europaweite Ausschreibung