Bottrop.. Der kleine Wasserstoffbus bringt Besucher am Wochenende bis hoch zum Tetraeder. Eine Fahrt mit dem umweltfreundlichsten Bus der Vestischen. Sein Treibstoff wird unter anderem in der Emscher-Kläranlage in der Welheimer Mark gewonnen.
Der dritte Versuch. Ich möchte mit dem Wasserstoffbus hoch auf die Halde zum Tetraeder. Zwei Mal schon kam etwas dazwischen. Reparaturen, Missverständnisse Verspätungen, aber diesmal soll es klappen. Ich eile zum ZOB. Und diesmal habe ich Glück: mit geringer Verspätung hält vor mir der niedliche Wasserstoffbus.
Vom Techniker zum Fahrer
Am Steuer: Der Fahrer Peter Rabenstein, der die anderen Fahrgäste und mich freundlich begrüßt. Und weil er außerdem viele Jahre Techniker bei der Vestischen war, kann er mir viel über die Antriebstechnik des Busses erzählen. Zum Beispiel, dass der Wasserstoff teilweise aus Abwasser im Klärwerk der Emschergenossenschaft gewonnen wird. „Wir fahren also mit Fäkalien“, sagt er fröhlich.
Los geht’s: Der Elektromotor surrt leise, der Bus reiht sich ein in den Verkehr auf der Horster Straße. Ein angenehmes Fahrgefühl. Lob auch dafür, dass der Bus so sauber ist. Ein kleinen Nachteil gibt es dann doch: Aufgrund des kurzen Radstands ist die Fahrt mit dem kleinen Bus holpriger als mit einem seiner großen Geschwister.
Ach ja, längst nicht jeder Fahrer der Vestischen darf hinters Steuer des kleinen Busses: Um den Wasserstoffbus fahren zu dürfen, müssen die Fahrer eine zusätzliche Ausbildung absolvieren, deshalb ist Peter Rabenstein einer von wenigen Fahrern, die den Bus überhaupt steuern dürfen. Er fährt ihn besonders gerne, da es auch für die meisten Fahrgäste etwas Besonderes ist. „Der Bus ist ein beliebtes Fotomotiv. Grade unter dem Tetraeder ist er sehr fotogen“, sagt Rabenstein.
Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Halde geht es wieder bergab und zurück zum ZOB. Dort angekommen, ist es Zeit für ein Fazit: Das Zustandekommen der Tour war mühsam, die Geduld hat sich aber gelohnt: Ich habe viel über die umweltfreundliche Wasserstoff-Technik gelernt. Dazu kommt der tolle Ausblick von der Tetraeder-Plattform über ganz Bottrop und das Ruhrgebiet.
Der Kurztrip ist also durchaus zu empfehlen, vor allem bei gutem Wetter. Aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass die sensible Technik den Bus anfällig macht. Ausfälle oder Verspätungen können vorkommen.