Die Triennale „Emscherkunst“ hat schon fünf Wochen vor ihrem Finale 130 000 Besucher bei ihren Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen gezählt. Diese Zahl nannte Emscherkunst-Ausstellungsleiterin Simone Zimmerhaus bei der Premiere des Ausstellungsformates „Emscher-Lounge“ im Bernepark in Ebel.
Liegestühle und Decken im Gepäck
Die Sonne sinkt langsam hinter die Bäume des Berneparks. Sound-Artist und DJ Ralf Schumann hat sein Pult im Zentrum der kleinen Arena aufgebaut, in die die Emschergenossenschaft im Jahr 2010 eines der beiden Becken der 1997 still gelegten Kläranlage umgebaut hat. Was er zunächst aus den Boxen auf die Zuhörer im weiten Rund schallen lässt, klingt wie eine Lehrstunde für angehende Hörgeräteakustiker und sorgt für Irritationen unter den Besuchern, die es sich im weiten Rund mit Liegestühlen, Decken und Picknick-Körben gemütlich gemacht hatten.
Sollten sie nicht eigentlich mit sanften elektronischen Klängen beschallt werden? Leichte Unruhe kommt auf, die ersten Delegationen Richtung Würstchenstand und Biertresen werden losgeschickt. Schumann legt andere Saiten auf, und schon kommt es auf, das Lounge-Gefühl. Der Verschluss der großen Betonröhre öffnet sich, die im Park zum Hotelzimmer umfunktioniert worden ist, Köpfe schauen heraus ebenso wie gegenüber an den vier Zelten des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei.
Auch Karl Rainer Thiel aus Tönisvorst lehnt sich entspannt zurück. Er zeltet mit seinen Bekannten im Bernepark, um sich „am Wochenende die geballte Dosis Emscherkunst anzuschauen“. Das Hotel „Warten auf den Fluss“ und der tanzende Strommast „Zauberlehrling“ stehen auf seiner Liste. Exakt die beiden Installationen in Oberhausen, die sich bei Befragungen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Besuchergunst liefern, sagt die Ausstellungsleiterin.
Doch jetzt kommt im Bernepark erst mal die Zeit für die „Sounds of Fire“. Das „free-noise-ensemble weltAusstellung“ aus Berlin und Düsseldorf macht aus Schunmanns Klängen und den eigenen Feuer-Spielen ein nochmal neues Konzert.
„Es hat eine Zeit gedauert, bis die Besucherzahlen angestiegen sind“, sagt die Ausstellungsleiterin im Rückblick auf den Start der Trienale. „Offensichtlich musste sich erst herumsprechen, dass der Besuch bei uns sich lohnt.“ Inzwischen sind die Wochenenden entlang der Kunstausstellung „sehr gut besucht“, sagt sie. „Auch die Gastronomie im Bernepark ist mit uns inzwischen recht zufrieden.“