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„Früher regten Flüsse zum Erzählen an, wir hoffen, dass die Menschen wieder zum Erzählen kommen, wenn der Fluss renaturiert wird“, sagt Hans van Ooyen, Geschäftsführer der Emscher-Freunde. Diese rufen mit der Kulturinitiative Emscher-Lippe sowie der VHS und der Stadtbibliothek Gelsenkirchen zu einem Literaturwettbewerb „Mensch/Emscher – Heimkehr eines Flusses“ auf.

Eine Form von Heimatkunde

Zu erzählen gäbe es viel. Die Emscher ist ein Fluss im Wandel. Ihr hängt der Ruf nach, die größte Kloake Europas zu sein. Schlachthöfe und Stahlkonzerne entsorgen hier ihre Abwässer, der Fluss nimmt Grubenwässer, Schwermetalle und Fäkalien auf. Inzwischen wurde ihr Oberlauf renaturiert und irgendwann sollen die 80 Kilometer Fluss(landschaft) renaturiert sein, das Wasser durch eine Auenlandschaft mäandern. 4,5 Milliarden Euro stehen für das Projekt zur Verfügung. 2020 soll es beendet sein. Und dann?

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„Es ist eine Veränderung, die nicht ohne Einfluss auf das soziale Gefüge der Emscher-Lippe-Region sein wird“, ahnt Heinz H. Meyer von der Kulturinitiative. Wie könnte der Fluss in 20 Jahren aussehen?

Die Initiatoren sehen in dem Wettbewerb auch ein „Erklärstück“ für die Menschen der Region. Gleichzeitig sei es eine neue Form von Heimatkunde.

Gesucht werden ernste und heitere, ironische und nachdenkliche Texte. Es sollen Geschichten sein, die um Emscher und Wasser kreisen. Den Autoren ist die Stilform überlassen: Kriminal- oder Liebesgeschichte, Essay oder soziologisches Traktat, Reportage oder Gedicht. Anja Herzberg, VHS-Programmbereichsleiterin, wünscht sich „eine breite Altersspanne“.