Bottrop. . Wegen des großen Interesses steht das Organ ein zweites Mal im Mittelpunkt des WAZ-Medizinforums. Kostenloser Info-Abend am 12. September im Marienhospital. Anmeldungen zum Medizinforum sind ab sofort möglich.

Auf lebhaftes Interesse stieß 2012 das WAZ Medizinforum zum Thema Schilddrüsenerkrankungen im Marienhospital. Unter neuen Fragestellungen steht das kleine, aber wirkmächtige Organ dort am Donnerstag, 12. September, ein zweites Mal im Mittelpunkt.

Die Schilddrüse bildet lebenswichtige Hormone, die den Stoffwechsel regulieren. Nach einer Studie leidet in Deutschland jeder Dritte unter einer krankhaften Veränderung des Organs, „und die meisten wissen es nicht“, sagt Privatdozent Dr. Gerhard Stöhr, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Marienhospital.

Ausreichende Versorgung mit Jod

Damit die Schilddrüse ihre Aufgabe erfüllen kann, ist sie auf eine ausreichende Versorgung mit Jod angewiesen. Dieses Spurenelement nimmt der Körper mit der Nahrung auf; da Deutschland als jodarmes Land gilt, ist Jodmangel nicht selten – dies ist eine der Ursachen für Schilddrüsenerkrankungen.

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Privatdozent Dr. Jamshid Farahati stellt beim WAZ-Medizinforum Diagnoseverfahren vor, die er als Nuklearmediziner in der Bottroper Praxis einsetzt. Die Blutuntersuchung gibt Aufschluss über Hormonproduktion, Über- oder Unterfunktion des Organs. Veränderungen des Gewebes erkennt der Radiologe durch Ultraschall-Untersuchung und die Szintigraphie, bei der die Anreicherung radioaktiv markierter Substanzen in der Schilddrüse überaktive und inaktive Regionen sichtbar macht. Heiße Knoten produzieren im Übermaß Hormone und sind gutartig, so dass nicht in jedem Fall operiert werden muss, sondern zunächst auch eine medikamentöse Behandlung möglich ist. Kalte Knoten hingegen, die keine Hormone produzieren, können sich krebsartig verändern, weshalb sie operiert werden sollten.

Chefarzt Dr. Stöhr erläutert beim WAZ Medizinforum die Operationsmethoden, mit denen der Chirurg erkranktes Schilddrüsengewebe in unterschiedlichem Ausmaß entfernt. Bei Verdacht auf ein Karzinom werde das Organ komplett entfernt, sagt Privatdozent Dr. Stöhr. „Auch ohne Schilddrüse ist ein ganz normales Leben möglich.“ Vorausgesetzt, die Versorgung mit Hormonen in Form von Medikamenten ist sichergestellt.

Im Marienhospital wird auch bei Schilddrüsenoperationen ein Neuromonitoring eingesetzt, um den Stimmbandnerv zu überwachen. Das computergestützte Messinstrument soll Nervenverletzungen vorbeugen, die viele Patienten fürchten. Wenn der Nerv während der Operation gedrückt oder gezerrt wurde und daher die Stimme beeinträchtigt ist, dann ist der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist gefordert. Der Bottroper HNO-Arzt Dr. Joachim Maiwald spricht beim Medizinforum über Häufigkeit und Schwere dieser Komplikation und schildert seine Möglichkeiten, die Stimmqualität der Patienten vor allem durch logopädisches Training zu verbessern.