Noch bis zum 25. August präsentiert Hobby-Künstler Fred Fischer seine Stoff-Aliens auf der Tetraeder-Halde, dann läuft sein Vertrag mit dem Regional Verband Ruhr (RVR) aus. Auch wenn seine Skulpturen dann verschwunden sein werden, „die Freude bleibt für immer und dafür mache ich das“, sagt er glücklich.
In seine Kunst hat der Bottroper viel Zeit und Arbeit gesteckt. 22 Monate hat er an den mannshohen Außerirdischen gearbeitet. Nun schiebt er seine Kunstwerke fast jeden Tag auf einer Karre die Halde hoch. Das dauert etwa eine Stunde, die Karre wiegt gute 50 Kilogramm: Schwerstarbeit, doch Fred Fischer nimmt es gelassen: „Ich muss da durch, aber das schaffe ich auch!“.
Oben angekommen stellt er seine Figuren auf, verbringt den Tag auf der Halde, unterhält sich mit interessierten Besuchern. Abends bringt er die Aliens wieder runter, nach Hause in den Keller. Dabei muss er aufpassen, dass die Karre aufgrund des Gefälles kein Eigenleben entwickelt. „Solange die Räder nicht abfallen ist der Weg nach unten leicht“, sagt er dennoch ganz entspannt.
„Blöd, wenn es regnet“
„Ich bin sehr zufrieden. Es war eine tolle Erfahrung, dass meine Kunst so vielen Leuten gefallen hat, Erwachsenen und Kindern.“ Fast philosophisch beschreibt er, was er für sein Projekt empfindet und wie er trotz des großen Aufwandes so viel gewonnen hat. „Ich habe Glücksgefühle bekommen und die kann mir keiner mehr nehmen. Das Glück ist das Beste und Wichtigste, was man haben kann im Leben.“
An manchen Tagen verlässt aber auch Fred Fischer einmal kurzzeitig die Leidenschaft für sein Hobby. „Es ist blöd, wenn es regnet und keiner kommt. Ich war heute zwar kurz mit meinen Aliens oben, aber da war kaum ein Besucher. Also bin ich wieder runter. Jetzt ruhe ich mich aus für morgen, da geh ich auf jeden Fall wieder hoch.“
Eigentlich arbeitet er bei der Firma Mewa in Bottrop. Diese hat ihm auch das Material zur Verfügung gestellt, aus dem er die Alien-Skulpturen geschaffen hat. Sein Job gefällt ihm, aber seine Kunst gibt ihm etwas, das die Arbeit ihm nicht geben kann. „Die Kunst gibt mir Anlass zum Nachdenken“, sagt er. Auch während der Arbeit denkt er noch viel über seine Projekte nach, quasi zur Entspannung. „Auf der Arbeit ruhe ich mich von der Kunst aus“, scherzt Fred Fischer.
Bedenkt man, dass er neben seinem Beruf noch fast täglich die imposanten Außerirdischen aus Stoff auf die 90 Meter hohe Halde an der Beckstraße schiebt, ist das nachvollziehbar.
Vision erfüllt
Auf die Frage, was er als nächstes plane, wenn sein Vertag mit dem RVR ausläuft und er seine Aliens nicht mehr am Tetraeder präsentieren kann, sagt der Künstler: „Ich mache ein paar Faxen. Wer weiß schon, wie lange ich noch da bin...“ Konkrete Pläne für sein nächstes Kunstprojekt habe er noch nicht. Jetzt kümmere er sich erst mal wieder mehr um die Familie.
„Meine Vision mit den Aliens ist erfüllt. Jetzt geht es dem Ende zu. Ich bin nicht enttäuscht, denn das Ganze hat mir so viel gegeben.“ Die Stoff-Aliens haben aber vielleicht noch nicht ausgedient.
Rolle im Videoclip
Die Produktionsfirma eines Musikvideos hat Fred Fischer angesprochen, ob seine Aliens nicht eine kleine Rolle in einem Videoclip übernehmen wollten. „Mal abwarten, was daraus wird“, sagt er dazu.
Fest steht, dass die Aliens nicht nur den Besuchern des Tetraeders viel Freude bereitet haben, sondern auch ihrem Schöpfer. Und die bleibt für immer.