Bottrop. . In der KFZ-Werkstatt wartet die Feuerwehr ihre Einsatzwagen selbt. Zumindest Ölwechsel und kleinere Reparaturen sind hier noch möglich. Die Funk- und Elektrowerkstatt sorgt für die reibungslose Kommunikation unter den Einstzkräften
Sie blinken einfach nicht mehr. Die gelben Warnleuchten auf dem Dach des Werkstattwagens der Feuerwehr bleiben dunkel. Dabei sollen sie doch eigentlich hell blinken und so den nachfolgenden Verkehr vor möglichen Gefahren warnen. Aber irgendwie ist derzeit der Wurm drin in dieser Anlage. Es hilft nichts, die ganze Beleuchtungsanlage muss abgebaut und überprüft werden. Arbeiten, die die Feuerwehr in einer der vielen Werkstätten auch selbst durchführen kann. Neben den bereits vorgestellten Schlauch- und Atemschutzwerkstätten arbeiten die Feuerwehrleute auch in der Funk- und Elektrowerkstatt sowie in der Geräte- oder eben der Kfz-Werkstatt.
Kleinere Reparaturen vor Ort
Dort gehen die Mitarbeiter jetzt dem Fehler auf den Grund, damit die Blinkleuchten am Ende auch wieder das tun, was sie sollen – blinken eben. Die Werkstatt ist ausgerüstet wie beim Schrauber um die Ecke, auch die Montagegrube fehlt nicht. Schließlich“, so sagt Hauptbrandmeister Roland Karius, „führen wir hier auch den Ölwechsel an unseren Wagen durch.“ Auch kleinere Reparaturen erledigt die Feuerwehr direkt vor Ort – wenn möglich.
Denn auch für Einsatzfahrzeuge gilt, was jeder Autobesitzer bei seinem fahrbaren Untersatz nur zu gut kennt. Die Technik wird komplizierter, man kann immer weniger selber machen. Die Konsequenz: Auch die Feuerwehr weicht bei größeren Reparaturen auf Fachwerkstätten aus. Doch die gelben Warnleuchten haben gegen die Mechaniker keine Chance, sie blinken wieder und kommen zurück an ihren angestammten Platz – aufs Dach des Mercedes Sprinter.
Bei den zahlreichen Werkstätten wird schnell klar: Gut, dass die Feuerwehr-Mitarbeiter zuvor eine andere Berufsausbildung abgeschlossen haben. „Zu 95 Prozent haben die Leute hier einen handwerklichen Beruf“, sagt Roland Karius. Praktisch, dass unter ihnen auch Elektriker sind. Die werden mit Vorliebe auch in der Funk- und Elektrowerkstatt der Wache eingesetzt. Sämtliche elektrischen Geräte werden hier gewartet, dazu natürlich der komplette Funk. Über rund 200 Handfunkgeräte läuft die Kommunikation der Feuerwehr, dazu kommen noch einmal etwa 70 Funkgeräte in den Fahrzeugen und 450 Funkmeldeempfänger. Darüber werden unter anderem die freiwilligen Einsatzkräfte alarmiert.
In einem Hinterzimmer der Werkstatt sitzt Stefan Zens. Vor ihm eines der neuen digitalen Funkgeräte. Denn derzeit laufen die Vorbereitungen für die Umstellung vom alten analogen auf den neuen digitalen Funk. Was so einfach klingt, ist wahre Tüftelei. „Die neuen Funkgeräte müssen alle programmiert werden“, erklärt Zens. Schließlich müssen sie zu 100 Prozent auf die Bedürfnisse der Berufsfeuerwehr Bottrop zugeschnitten sein. Sonderfunktionen müssen programmiert und einzelne Sprechgruppen definiert werden. Bei der schieren Menge an Geräten eine große Aufgabe.
Damit Zens hier mitarbeiten kann hat er entsprechende Programmierschulungen absolviert und besucht regelmäßig Seminar, „um auf dem Stand zu bleiben“. Dazu kommt, dass ja auch die analoge Technik weiter gewartet werden muss, solange sie im Einsatz ist. Denn noch dauert es mit dem Digitalfunk noch etwas: „Und für eine Übergangszeit ist beides verfügbar“, so Zens.
Die Werkstätten