Bottrop.

Was machen eigentlich die Zelte von Ai Weiwei, fragte sich die Redaktion. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die kunstvollen Übernachtungsmöglichkeiten bei den Besuchern der Emscherkunst ankommen, mache ich mich auf den Weg in den Berne-Park.

Wo sind sie?

Hier müssen sie sein, hieß es doch im Vorfeld der Aktion, die Zelte seien stark nachgefragt und in Teilbereichen der Emscherkunst-Zone sogar schon ausgebucht. Die bunten Stoffunterkünfte des chinesischen Konzeptkünstlers suche ich in der Anlage aber vergebens. Niemand hat sein Lager aufgeschlagen an dem dafür gedachten Platz: rund um das „Theater der Pflanzen“ .

Ich frage Leonie Böhmer, Sprecherin der Emschergenossenschaft, die gerade wegen eines anderen Termins vor Ort ist. Sie erklärt die gähnende Leere damit, dass jeder Mieter sein Zelt selbstständig auf- und abbauen muss. Und tagsüber seien die meisten Besucher der Emscherkunst nun einmal unterwegs. Häufig mit dem Fahrrad, von Kunstwerk zu Kunstwerk.

Gute Qualität

An der Qualität der Zelte könne es jedenfalls nicht liegen. „Die ist gut“, sagt Simone Timmerhaus, Ausstellungsleiterin der Emscherkunst 2013. „Wir sind mit den Zelten sehr zufrieden“. Leonie Böhmer unterstreiche die Camper-Idee, gerade beidiesem Wetter sei es doch klasse, unter freiem Himmel im Zelt zu übernachten. „Und wenn es einem zu warm ist, lässt man einfach das Außenzelt weg und schläft nur unter dem dünnen Innenzelt.“

Kinderleichter Aufbau

Da der Aufbau der Zweipersonen-Zelte wirklich kinderleicht ist und auch schnell geht, sollte der Arbeitsaufwand eigentlich kein Hindernis darstellen. In der Regel muss man die Kunstwerke nicht einmal im Voraus buchen, sondern kann sie einfach im nächsten Besucherzentrum der Emscherkunst abholen. Zwölf Euro Miete zahlt man pro Buchung. Wer spontan in einem der Kunstwerke übernachten will, kann dort für 20 Euro auch noch Isomatte und Schlafsack kaufen.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Juni waren alle 30 Zeltplätze im Berne-Park belegt, Interesse besteht also grundsätzlich schon.

Ausgefallene Idee: Für September hat sich eine Hochzeitsgesellschaft angekündigt und bereits Zelte gebucht, denn ein Teil der Gäste möchte in Ai Weiwei’s Kunstobjekten übernachten.