Schlechte Nachricht für die 1500 Mitarbeiter der Katholischen Kliniken Emscher Lippe (KKEL): Sie sollen auf ihr Weihnachtsgeld beziehungsweise auf Anteile des Jahresgehalts verzichten.
Zu diesem Klinikverbund gehört auch das psychiatrische St. Antonius-Krankenhaus in Kirchhellen. Die eingesparten Gelder in Höhe von 3,6 Millionen Euro sollen genutzt werden, damit sich die Geldnöte der Katholischen Kliniken nicht zum Jahresende zur Pleite verschärfen.
Darüber hinaus kündigt Geschäftsführer Berthold Grunenberg ein Konzept an, das aber im Wesentlichen Veränderungen für die großen Häuser der Allgemeinversorgung, St. Barbara in Gladbeck und St. Josef in Horst, bedeuten wird. Der Krankenhausplan von NRW-Ministerin Barbara Steffens sieht einen Abbau der Klinikbetten um 9 Prozent vor, um sich den demografischen Entwicklungen mit zunehmend älteren Patienten und entsprechenden Krankheitsbildern anzupassen.
Die KKEL-Mitarbeiterinfo erfolgte in Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung, wie Karl-Heinz Laskowski bestätigt. „Die uns vorgelegten Zahlen scheinen mir plausibel.“ Für ihn sei der Geldverzicht akzeptabel, „wenn dadurch die Arbeitsplätze gesichert werden“. Das Ganze sei ein Vorschlag, „es ist noch nichts entschieden“. Bislang habe die Geschäftsführung lediglich beschlossen, bei der Arbeitsrechtlichen Kommission in Freiburg den entsprechenden Antrag zu stellen.
Defizit von vier Millionen Euro
Warum dem Klinikverbund zum Jahresende die Zahlungsunfähigkeit droht, erklärte Berthold Grunenberg so: „Im Vorjahr hatten wir nicht planmäßige Belastungen durch Tariferhöhungen von rund einer Million Euro.“ Hinzu kamen 400 000 Euro für die Erneuerung alter Wasserleitungen. Zudem habe man 800 000 Euro für einen Regressfall aufgrund eines Behandlungsfehlers im Jahr 1988 ins Budget einstellen müssen. Das Defizit werde sich bis Jahresende auf vier Millionen Euro erhöhen.