Auf Bottrops Straßen könnte es künftig häufiger blitzen. Das kündigte die Stadt an. Sie will auch da Radarwagen einsetzen, wo es sich für die Stadtkasse besonders lohnt: an Stellen, an denen Autofahrer besonders häufig zu schnell fahren. Hintergrund für die Erweiterung seien neue Richtlinien des Innenministeriums, so die Verwaltung. Die Stadt ruft die Bürger auf, dem Straßenverkehrsamt Vorschläge dazu zu machen.

Überwachung an Baustellen

Bisher seien Städte – anders als die Polizei – dafür zuständig gewesen, Kontrollen ausschließlich an Gefahrenstellen zu machen. Weitere Gründe für eine Überwachung seien Luftreinhaltung und Lärmschutz gewesen. Nun kämen weitere Einsatz-Gründe hinzu: „Es wird ausdrücklich ein flexibler Einsatz an allen von den schwächeren Verkehrsteilnehmern – Fußgänger und Radfahrer – häufig genutzten Verkehrsstrecken ermöglicht“, erklärt die Verwaltung. Ziel sei der Schutz der Verkehrsteilnehmer im gesamten Stadtgebiet und nicht mehr der Schutz an bestimmten Örtlichkeiten. Früher sei der Einsatz nur an schutzwürdigen Bereichen, wie Kindergärten, Schulen oder Altenheimen erlaubt worden.

Und: Die Blitzvorrichtung könne auch da eingerichtet werden, „wo überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen festgestellt werden“. Gerade diese Möglichkeit käme auch dem Wunsch vieler Bottroper entgegen, sagt die Verwaltung. „Es muss nicht erst gewartet werden, bis eine Unfallhäufungsstelle entstanden ist, die Stadt kann jetzt frühzeitig überall dort überwachen, wo Gefahren bestehen und gerast wird.“ Bisher habe das Straßenverkehrsamt den Wünschen vieler Bürger hier nicht entsprechen können.

Neu sei auch die Möglichkeit, die Geschwindigkeit an Baustellen zu überwachen. Dort sei es laut Ministerium unerlässlich, die Geschwindigkeit „konsequent“ zu überwachen, um Sanierungsarbeiten zu ermöglichen.

Die bisherigen Zahlen beim Einsatz gegen Temposünder geben der Stadt anscheinend Recht. „Im Jahr 2011 wurden noch 1112 Fälle ermittelt, bei denen Verkehrsteilnehmer mit Geschwindigkeiten unterwegs waren, die um 40 bis 100 Kilometer pro Stunde über dem erlaubten Limit lagen“, rechnet die Verwaltung vor. Im Jahr 2012 seien es nur noch 884 gewesen.

Die Bürger können dem Straßenverkehrsamt Blitz-Stellen vorschlagen. Im Internet steht ein Formular, das am Rechner ausgefüllt und abgeschickt werden kann: www.bottrop.de/radar-wagen-vorschlag.